Tipps für Projektleiter

Die fünf Säulen der Projektarbeit

05.03.2015

Regel 3: Delegieren Sie Aufgaben.

Machen Sie deutlich, dass die Teammitglieder nicht nur für die Ausführung ihrer Arbeitspakete, sondern bereits viel früher Zuständigkeit und Verantwortung übernehmen. Binden Sie die Einzelnen bereits in die Planung mit ein, das motiviert stark. Denn die Teammitglieder sind die Fachleute, nicht Sie. Als Projektleiter sind Sie nicht der fachliche Problemlöser, sondern der Koordinator der Experten. Mit anderen Worten: Die Teammitglieder sind für das "Was" verantwortlich, der Projektleiter für das "Wie".

Lassen Sie Ihren Leuten bei der Planung und Durchführung ihrer Fachaufgaben freie Hand. Machen Sie nicht den Fehler, sich einzumischen, etwa weil Sie selber ein Fachmann auf dem betreffenden gebiet sind. Widerstehen Sie dieser Versuchung und lernen Sie auch dort zu delegieren. Denn Einmischung demotiviert.

Regel 4: Betreiben Sie aktive Kommunikation.

Basis jeder erfolgreichen Teamarbeit ist, dass jeder immer gut über alles informiert ist. Berufen Sie regelmäßige Meetings ein, bei denen die Arbeitsfortschritte und besprochen werden und Anregungen auf den Tisch kommen. Information bedeutet darüber hinaus Motivation: Wer umfassend über alles informiert wird, was für das Projekt insgesamt relevant ist - auch wenn er vielleicht nicht jede dieser Informationen für sein Arbeitspaket bräuchte --, fühlt sich ernst genommen und aufgewertet.

Regel 5: Geben Sie Anerkennung.

Ein besonderer Motivationsfaktor ist Lob. Loben Sie deshalb so oft wie möglich - nicht nur das Arbeitsergebnis, sondern auch den Arbeitseinsatz: Auch wenn das Arbeitsergebnis vielleicht nicht so gut war, ist zumindest der Einsatz des Mitglieds anerkennenswert. Sprechen Sie Anerkennung immer ohne Zeitverzögerung aus, ein "Global-Lob" am Projektende genügt nicht. Ein kleines Dankeschön zwischendurch macht Freude und erhöht dadurch die Motivation.

Richten Sie Ihr Lob immer an die Person und nicht an die Handlung. Sagen Sie zum Beispiel nicht: "Der Computer von Herrn X ist gut instandgesetzt worden", sondern: "Herr Müller, das haben Sie gut gemacht". Zeigen Sie dabei auch Ihre eigenen Gefühle, indem Sie zum Beispiel sagen: "Ich weiß, dass ich mich auf Sie verlassen kann". Jemand anderem Einblick in die eigenen Emotionen zu geben ist der beste Weg, Anerkennung auszusprechen.

Dr. Renate Oettinger ist Diplomkauffrau und Fachautorin in München.