Eclipse, IntelliJ IDEA, NetBeans

Die besten Java-IDEs

28.07.2011

Eclipse 3.6: Plug-In-Benutzerfreundlichkeit

Nun einmal ein Beispiel für typische Eclipse-Probleme. Stellen Sie sich vor, dass Sie ein vermischtes Java und Groovy-Projekt bei Eclipse importieren möchten, ohne über das Groovy-Plug-In zu verfügen. Wenn Sie zum Bearbeiten mit der rechten Maustaste auf eine Groovy-Datei klicken, dann öffnet sich lediglich ein Pop-Up-Menü mit den folgenden Optionen: Texteditor, Systemeditor oder Standardeditor. Da keine Hilfe für dieses Menü vorhanden ist, müssen Sie durch Probieren herausfinden, welche Entscheidung die Richtige ist. Also klicken wir beispielsweise zunächst auf den Systemeditor. Nun versucht Eclipse das Programm zu starten und lässt Sie es nicht editieren. Schließlich lässt sich mit Recht behaupten, dass Eclipse-Nutzer zunächst sehr viel Wissen über die In- und Output-Verarbeitung der IDE sammeln müssen. Noch ist Eclipse weit von einer intuitiven Navigation und Menüführung entfernt.

Um diese In- und Output-Prozesse zu lernen, ist das Hilfesystem der beste Freund des Nutzers. Über die letzten Jahre wurde das Hilfesystem deutlich verbessert, auch wenn hier und da immer noch kleine Hilfs-Löcher auszumachen waren. Außerdem kamen die überwältigende Anzahl verschiedener Fehlerberichte, die früher zum Alltag eines Eclipse-Nutzers gehörten, deutlich weniger oft zum Vorschein. Die IDE wurde zwar von Veröffentlichung zu Veröffentlichung spürbar besser, jedoch würde der Entwicklungsumgebung nur das wirklich helfen, was NetBeans vor einiger Zeit durchgemacht hat: Neuschreiben und Neu-Designen der Haupt-Editierfunktionen.

Wir möchten noch hinzufügen, dass die Eclipse-Designprobleme vor allem in der Java-Umgebung auftreten, wo ein harter Konkurrenzkampf mit qualitativ hochwertigen IDEs tobt. Deswegen sind die Design-Nachteile besser spürbar. Bei der C-Programmierung gibt es beispielsweise eine deutlich ausgedünnte Konkurrenz, weswegen dort Eclipse von den Programmierern besser angenommen wird, beliebter ist und weniger kritische Stimmen laut werden. Gerade bei Linux-Nutzern ist Eclipse für C/C++ mit Abstand führend.

Lassen wir nun einmal die Benutzer-Schwierigkeiten außer Acht, so vermittelt Eclipse den Eindruck schier unendlicher Möglichkeiten und unerreichter Skalierbarkeit. Das Möglichkeits-Spektrum ergibt sich vor allem aus der gut integrierten und riesigen Bandbreite verschiedener Plug-Ins. Dies ist vor allem das Verdienst vieler Plug-In-Programmierer, die Eclipse den Vorzug geben. Viele Entwickler denken häufig gar nicht daran ihre Produkte auf eine andere Plattform zu portieren. Auch sehr beliebte Plug-Ins, wie der exzellente Task-Manager Mylin, sind häufig nur für Eclipse verfügbar.

Früher war die Verwaltung der Plug-Ins ein großes Problem für Eclipse-Nutzer. Vor allem die Kompatibilitätsprobleme, da manche Plug-Ins eine bestimmte Version einer anderen Plug-Ins voraussetzten, bereiteten vielen Nutzern Kopfschmerzen. Eclipse ist dieses Problem nun angegangen. Seit diesem Jahr gibt es den Eclipse MarketPlace, der auch eine Lösung, um Plug-Ins zu finden, dargestellt.