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Marsmission, RFID-Implantat, Bakelit-Handy

Die besten Aprilscherze

01.04.2009
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

CCC findet Bundestrojaner, Titanic verlässt das Internet

Das Satire-Magazin Titanic verabschiedet sich aus dem Internet.
Das Satire-Magazin Titanic verabschiedet sich aus dem Internet.

Ohnehin bot das Jahr 2007 Hochgenuss für Liebhaber von Aprilscherzen im Internet. Der Chaos Computer Club (CCC) hatte im April des Jahres den Bundestrojaner in der Steuersoftware Elster entdeckt. Nach einer mehrtägigen intensiven Analyse habe man deutliche Hinweise gefunden, dass ein heimlich infiltriertes Trojanermodul vorhandene Mikrofone und Kameras zu Überwachungszwecke einschalten könne. Weitere Routinen dienten dazu, Dateien zu durchsuchen oder gefundene Daten automatisch dem BKA zu übermitteln. Damit sei einer flächendeckende Bespitzelung Tür und Tor geöffnet, zumal laut CCC künftig jeder Bürger mit eigenem Einkommen dazu verpflichtet sei, die Steuererklärung mittels Elster-Software abzugeben.

2007 kündigte außerdem das Satire-Magazin Titanic das Ende aller Aktivitäten im Web an. "Das Internet ist ein Irrtum", hatte Oliver Nagel, Online-Verantwortlicher des Magazins, erkannt. Daher werde die Titanic einen in der deutschen Medienlandschaft einmaligen Weg einschlagen und vollständig auf eine Content-basierende Web-Präsenz verzichten. Um die Exklusivität der gedruckten Ausgabe zu wahren, wolle die Titanic in Zukunft keine Heftinhalte mehr online veröffentlichen. Die Domain www.titanic-magazin.de stehe zum Verkauf.