Outsourcing

Die Auslagerung wird meist teurer als erwartet

14.05.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Medizin mit Nebenwirkungen

Früher einmal war die IT der Hebel für den Unternehmenserfolg, fährt Lieberman fort. Aber dann traten die Analysten und Berater auf den Plan und verbreiteten die Mär, jeder Job lasse sich voll und ganz beschreiben, also auch extern erledigen. Tatsächlich wurden auf diese Weise zunächst bemerkenswerte Einsparungen erzielt. Dummerweise tauchten plötzlich neue geschäftliche Herausforderungen auf, die Flexibilität, gesammeltes Unternehmenswissen und ein gutes Verhältnis zur Firma erforderten. "Die Experten haben Unternehmenstreue niemals als ein Element in ihr Prozess-Engineerings einbezogen", bemängelt der Softwareunternehmer, "so etwas galt als nicht quantifizierbar."

Gerade im Sicherheitsbereich sei das ein Fehler, konstatiert Liebermann: "Wir sind hier ständig mit neuen Bedrohungen konfrontiert. Also müssen wir kontinuierlich neue Techniken entwickeln und ausliefern, um den Kriminellen und Hackern immer einen Schritt voraus zu bleiben." Die damit verbundenen Anforderungen und die notwendigen Aktionen ließen sich kaum jemals exakt vorhersagen und definieren.

Die Studie habe einmal mehr nachgewiesen, dass viele Unternehmen unzufrieden sind mit ihren weitgehend ausgelagerten IT-Abteilungen, so Lieberman, denn Outsourcing-Mitarbeiter würden kommen und gehen, ohne jemals heimisch zu werden. Sein Rat: "Unternehmen, die ein Outsourcing planen, sollten die Performance des Anbieters nach allen Kriterien messen - nicht nur hinsichtlich der Kosten, sondern auch in Bezug auf Beständigkeit und Flexibilität, Transparenz und nicht zuletzt Datensicherheit."