Deutsche CIOs nähern sich Outsourcing mit Vorsicht

12.02.2004
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Deutsche IT-Veranwortliche zeigen zwar grundsätzliches Interesse am Outsourcing, halten aber vorsichtig Distanz. Die Skepsis scheint angebracht: Ungewöhnlich viele Insourcing-Projekte nach Auslaufen eines Outsourcing-Vertrags lassen aufhorchen.

Outsourcing scheint derzeit das einzig sichere und zukunftsträchtige Geschäft im IT-Dienstleistungssektor zu sein. Die Wachstumsbilanzen für Anbieter von IT-Auslagerungsdiensten sind überwiegend blendend. Die Marktforscher von Forrester Research sprechen sogar von einem Outsourcing-Boom in Europa und erwarten ein durchschnittliches Jahreswachstum von 14 Prozent. Das Geschäft mit der Auslagerung ganzer Geschäftsprozesse soll um 18 Prozent per annum zulegen.

Die Outsourcing-Befürworter unter den 35 befragten CIOs sind in deutlicher Mehrheit. Ein in der Grafik nicht enthaltenes Detail lässt jedoch aufhorchen: Von acht Unternehmen mit auslaufenden Outsourcing-Verträgen wollen drei die IT wieder zurückholen. Quelle: Ovum

Weniger euphorisch als Marktforscher und Dienstleister sind allerdings die Kunden. Vor allem deutsche CIOs tasten sich nur vorsichtig in diesen Bereich vor. Die Marktforscher von Ovum befragten 35 deutsche IT-Leiter zu ihren Auslagerungsplänen und registrierten dabei zwar ein reges Interesse, gleichzeitig aber auch eine ausgeprägte Skepsis. Zwar beschäftigen sich immerhin 21 der befragten Unternehmen derzeit mit dem Thema, weil sie bereits Verträge unterschrieben haben oder kurz davor stehen. Von den verbleibenden 14 Firmen planen acht, das Thema in den nächsten zwei bis drei Jahren anzugehen. Sechs CIOs schließen Outsourcing aus.

Erst aufräumen, dann auslagern