Trainer statt Berater

Der Mittelstand benötigt Wissenstransfer

12.06.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

KeinWunder, dass umdie IT-Budgets des Mittelstands ein heftiger Wettbewerb entbrannt ist. Zunehmend wird der Wettbewerb über Preise geführt. „Keine Frage, die Beratersätze sind derzeit in der Diskussion“, räumt Orga-Manager Schoch ein.Bisher marktübliche Tagessätze von 1000 Euro und mehr sind derzeit schwer durchsetzbar.

Tagessätze fallen

Techconsult-Manager Zilch berichtet etwa von Börsen, in denen Berater für 300 oder 400 Euro gehandelt werden. „Qualität kann man dort nicht erwarten. Billig bringt demMittelstand überhaupt nichts“, winkt Zilch ab. Können Festpreisprojekte das Kostenrisiko senken? Weleda-IT-Chef Turré ist skeptisch: „Was mache ich mit Anforderungen, die vergessen wurden? Ich benötige einen Partner, auf den ich mich verlassen kann. Ichmuss darauf vertrauen, dass er denAufwand richtig abschätzt und möglichen Mehraufwand berücksichtigt.“

Zu vermeiden sind Diskussionen umMehraufwand selten, doch die Basis eines konstruktiven Gesprächsklimas lässt sich schon im Vorfeld eines Projekts schaffen. „Wichtig ist vor allem, sich die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters auszusuchen“, rät Zilch, „die Anbieter mögen so etwas zwar nicht, doch nur so ist die Kontrolle über die Leute gewährleistet.“ Zudem plädiert er dafür, dass Kunde und Lieferant früh den angestrebten Nutzen eines Projektes definieren und quantifizieren. Ohne eigenes Know-how, so Turré, funktioniert das nicht: „Es ist gefährlich, ohne eigeneUrteilsfähigkeit externeDienstleister zu beschäftigen.“ (uk)