Stereoskope glaubt: "Sauber produziertes 3D kostet zu viel"
Aber: Auf den Bildschirm kommt es nicht an, sagt Jürgen Horn, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie, die Qualitätsstandards von Stereoprojektionen definiert. Sondern auf die Filmproduktion. „Das Entscheidende ist die Aufnahmetechnik und die Verarbeitung der Bilder“. Unsachgemäße Produktionen ermüden Augen und Hirn schneller. „Ein sauberes 3D-Bewegtbild muss zum Beispiel durchgehend scharf sein. Unschärfen versucht das Auge scharf zu stellen.“ Auch wichtig: Die beiden Bilder müssen exakt aufeinander abgestimmt sein: bildidentische Punkte müssen immer die gleiche Höhe haben. Jede Abweichung strengt den Organismus an. Und das führt bei längerer Betrachtungsdauer zu Kopfschmerzen und Übelkeit.
Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie: Gutes 3D kostet zu viel
Irreparable Schäden bei Langzeitnutzung aber fürchtet Horn nicht. Denn: „3D im Wohnzimmer setzt sich mit Sicherheit nicht durch.“ Sein Begründung: Eine saubere 3D-Justierung von Videos kostet zu viel Geld, ein 3D-Fernsehprogramm rund um die Uhr sei viel zu aufwändig. Nicht jeder kann sich hochprofessionelle Filmproduktion à la Avatar leisten. Automatisch umgerechneten 2D-Bilder zum Beispiel fehlt aber aktuell die nötige Präzision, um dem Zuschauer Schmerzen zu ersparen.
Horn wird sich daher keinen 3D-Fernseher kaufen. Warum auch? Durch Fahrbewegung in Videos entstehen im Kopf ohnehin dreidimensionale Bilder. „Achten Sie bei Radrennübertragungen bei Bildern der fahrenden Kamera auf den Hintergrund", erklärt er. „Die Landschaft sehen Sie räumlich, weil das Gehirn das letzte Bild behält und das neue dazurechnet." Das Beispiel zeigt: 3D-TV ist schon lange ein Megatrend.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.