Debeka favorisiert Linux-Clients

26.03.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Das System funktioniert genauso supportfrei, wenn in Geschäftsstellen neue Clients angeschlossen werden. Sie kommen aus einer kleinen Hardwarereserve in Koblenz, wo sie schon installiert und in das zentrale LDAP-Verzeichnis aufgenommen sind. Dieses Lightweight Directory Access Protocol ist faktisch ein datenbankähnlicher Verzeichnisdienst, in dem alle Informationen über das System, beispielsweise Hardwareprofile, Software-Releases der Clients und Netzwerkparameter, verwaltet werden. Notfalls wäre es auch möglich, jungfräuliche Rechner in einer Geschäftsstelle zu platzieren und innerhalb von 30 Minuten remote aus Koblenz zu installieren.

Debeka-Projektleiter Axel Meyer (rechts) und sein Stellvertreter Michael Kulisch: Bei begrenzter Zahl von Anwendungen hat sich Linux auf Smart Clients bewährt.    Foto: Debeka

Heute läuft das Linux-Smart-Client-System zur allgemeinen Zufriedenheit. Nicht eingetreten ist die größte Befürchtung während der Testphase, die zwei Verzeichnis-Server in der Koblenzer Zentrale, IBM -Rechner mit jeweils einer Intel-PIII-CPU und 2 GB RAM, könnten überlastet sein. Die Bandbreite im WAN ist ebenfalls unkritisch. Die Antwortzeiten des Systems sind kürzer als vorher kalkuliert. Kulisch: „Da sind die Endbenutzer natürlich sehr zufrieden.“

Im First-Level-Support gehen pro Woche durchschnittlich 100 Anrufe von Endbenutzern ein. „Wir hatten mit viel mehr Anfragen gerechnet“, freut sich Kulisch. Auch in der Systemadministration ist der Personalbedarf geringer als erwartet; statt gedachter drei reichen zwei Mitarbeiter für die Linux-Administration. Kulisch: „Linux macht nicht mehr Arbeit. Die Administration ist sehr einfach.“

Ein Grund ist die, so Projektleiter Meyer, „sprichwörtliche Linux-Stabilität“. Drei größere Updates hat das System inzwischen unbeschadet überstanden. Gelegentliche Fehler von Benutzern und in der Administration haben zu keinen gravierenden Problemen geführt.