Datenintegration beschäftigt die Anwender

19.11.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Offshore-Komponenten in den Projekten."

Diskrete Fertigung

Neuen Herausforderungen im Vertriebskanal sieht sich auch die Automobilindustrie gegenüber. "Die Branche zeigt vermehrt Interesse an CRM-Themen", schildert Chalons die Entwicklung. "Dort hat die Gruppenfreistellungsverordnung, wonach die Hersteller ihre Händler nicht mehr an die eigenen Markten binden dürfen, neue Bedürfnisse geweckt." Dem Marktforscher zufolge führt die Rechtssprechung dazu, dass die Hersteller vermehrt eigene Informationen über die Kundenbedürfnisse sammeln. Jenseits der Autohersteller müssen viele Firmen aus der Fertigungsindustrie ihre IT konsolidieren, vor allem wenn sie sich im Kerngeschäft neu aufgestellt und Teilbereiche verkauft sowie Übernahmen integriert haben. "Großes Interesse besteht am Product-Lifecycle-Management, denn bislang sind derartige Systeme nur rudimentär vorhanden", berichtet Huber-Graul von der Meta-Group. Prozessorientierte Fertigung

Tief greifende Veränderungen gibt es in der Chemie- und Pharmabranche, wo sich die Unternehmen stärker fokussieren - der Umbau des Bayer-Konzerns ist ein aktuelles Beispiel. Damit bleibt auch die IT in Bewegung, denn die Neuerungen im Kerngeschäft müssen technisch unterstützt werden. Auch in der Prozessindustrie zeichnet sich der Trend ab, Kernprozesse mit Standardsoftware abzubilden. Aktuell arbeitet die Branche an der Einführung von Order-Tracking-Systemen und Produktsimulationen.

Öffentliche Hand

Trotz dieser Anforderungen belaufen sich die IT-Investitionen in der Fertigungsindustrie auf niedrigen Niveau, die Ausgaben für die Systemintegration in dieser Industrie schrumpfen laut PAC im laufenden Jahr um zehn Prozent. Bessere Zahlen verzeichnen die Marktforscher nur bei den Energieversorgern und der öffentliche Hand. "Hier rechnen wir mit einer Stagnation oder einem leichten Wachstum für das ausgehende Jahr", so Chalons. Vom Behördengeschäft haben sich indes viele Dienstleister mehr versprochen, die hoch gesteckten Erwartungen in die Investitionsbereitschaft der Beamten-IT wurden bislang nicht erfüllt. Projekte betreibt die öffentliche Hand überwiegend im Rahmen der E-Government-Initiative der Bundesregierung "Bund Online 2005". Reges Interesse zeigen die Behörden zudem an Linux- und Open-Source-Themen.