Sicherheit in virtualisierten Umgebungen und in der Cloud

Darauf müssen Sie bei der Absicherung virtueller IT-Infrastrukturen achten

30.09.2014
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Host gegen Ausfall absichern

Neben diesen Ausfällen aufgrund von Sicherheitsangriffen stehen jene, die durch ein Problem der Hard- oder Software verursacht werden. Sie gilt es ebenfalls abzufedern. Ferner gelten bezüglich der Sicherung der Systeme im virtuellen Kontext andere Bedingungen. Zwar lassen sich prinzipiell auch virtuelle System durch die gleichen Techniken und Verfahren sichern, wie dies auch für physische Server gilt, doch das führt schnell zum Engpass.

Aufgrund der höheren Auslastung der Hosts im Vergleich zu den traditionellen physischen Servern fehlen dem Virtualisierungs-Host oftmals die Reserven zur Durchführung des Backups. Dies gilt vor allem dann, wenn in mehreren virtuellen Maschinen die Backup-Läufe parallel ausgeführt werden sollen. Des Weiteren wird auch das Netzwerk oftmals zum Engpass.

VMs durch das Host-System sichern

Aus diesem Grund erfolgt bei virtuellen Infrastrukturen die Sicherung der virtuellen Maschinen meist durch den Host oder das Speichersystem. VMware vSphere liefert dazu gleich mehrere Techniken. So können die virtuellen Maschinen für den Zeitraum der Sicherung unterbrochen (suspendiert) werden; ferner liefert der Hersteller neben den traditionellen Varianten weitere Sicherungsmöglichkeiten.

Steuerzentrale: Die Verwaltung der virtuellen vSphere Data Center erfolgt durch vCenter und vCloud Director.
Steuerzentrale: Die Verwaltung der virtuellen vSphere Data Center erfolgt durch vCenter und vCloud Director.
Foto: VMware

So verbergen sich hinter VM Backup Funktionen von vSphere zum Schutz virtueller Maschinen durch eine separate Sicherungssoftware. Diese kommuniziert dann über ein Interface mit VM Backup. Der Nachteil von VM Backup ist, dass es keine Kenntnisse über den Zustand der Applikation in den virtuellen Maschinen ermittelt. Das neueste Sicherungskonzept von VMware wird durch die vStorage API gebildet. Gängige Sicherungs-Tools wie etwa NetBackup unterstützen das vStorage API und operieren folglich im Kontext von VMware vSphere.

Um die Daten in virtuellen Umgebungen in einem konsistenten Zustand zu sichern, sind daher Zusatz-Tools gefordert. Diese kommunizieren zum einen mit den Applikationsdiensten in der virtuellen Maschine und sorgen so für einen konsistenten Sicherungszustand. Zum anderen greifen sie die Daten direkt am Speichersubsystem ab; damit werden der Host und auch die virtuellen Maschinen von der Sicherung entlastet. Die passenden Sicherungs-Tools kommen meist von den Herstellern der Speichersysteme. NetApp integriert beispielsweise in NetApp Data Motion Funktionen zur Live-Datenmigration. Dadurch lassen sich die Daten unterbrechungsfrei zwischen den Speichersystemen austauschen während die Applikationen diese im Zugriff haben. Dies vereinfacht auch die Wartung an den Datensystemen.