CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im April 2006

29.05.2006

Das Landgericht Köln, das sich mit einem Antrag auf Unterlassung durch den Provider Freenet beschäftigte, wies den Antrag zurück. Anbieter wie beispielsweise AOL und United Internet, die mehr als 120 Kunden in einem DSL-Anschlussgebiet haben und in dem Gebiet mehr als 192 so genannte Ports mieten, profitieren durch den so genannten Net-Rental-Vertrag von deutlich niedrigeren Verkaufspreisen für die DSL-Vorleistungen. „Freenet verliert bereits heute Marktanteile oder kann kein wirtschaftliches Geschäft mehr machen, wenn wir mit United Internet mithalten wollen“, sagte der Freenet-Chef. "Wenn der Vertrag nicht verboten wird, sind wir auch gezwungen, ihn zu unterschreiben und damit dem Oligopol der Großen beizutreten", so Spoerr weiter. Bleibt nur zu hoffen, dass die Berichterstattung im Mai positiver für Echard Spoerr ausfällt.

Zum Abschied Platz fünf für Thomas Ganswindt

Die Siemens-Sparte Com, die mit Telefonnetzen und Telefonanlagen rund ein Viertel des Konzernumsatzes erwirtschaftet, verliert in weiten Teilen Geld. Dass Handlungsbedarf besteht, ist nichts Neues. Eine Maßnahme war die Streichung tausender Stellen, um die Kosten zu senken. Eine weitere bestand darin, die Führung des maroden Konzernbereichs an immer neue Manager zu übertragen. 2004 war Lothar Pauly als Hoffnungsträger gestartet, wechselte aber 2005 zur Deutschen Telekom. Auf ihn folgte Thomas Ganswindt, der sich schon früher als Sanierer der Netze versucht hatte, allerdings mit mäßigem Erfolg. Er konnte auch die Com-Sparte nicht auf den richtigen, profitablen Kurs bringen und wurde nun zum 1. Mai durch den bisherigen Siemens-Chef in Spanien, Eduardo Montes, abgelöst. Die weiter bestehende Problematik und sein Weggang von Siemens Com brachte Thomas Ganswindt im April den fünften Platz in unserer Rangliste der meistgenannten Vorstände ein. Nach seinem „Ausscheiden“ wird er sich wieder auf seine Aufgaben im Siemens-Zentralvorstand konzentrieren. Doch der Bereich Com bleibt sicherlich auch weiterhin ein Problemfall für Siemens. Motorola würde Siemens gerne den profitablen und wachstumsträchtigen Geschäftsbereich Mobilfunknetze abkaufen, aber wenn schon verkaufen, dann als Paket. Also auch mit den verlustreichen Teilen der wichtigsten Sparte. Das kann allerdings teuer werden, wie sich an dem Verkauf des Handy-Bereichs an den taiwanesischen Hersteller Benq gezeigt hat. Ein halbe Millionen Euro musste Siemens damals drauflegen. Thomas Ganswindt jedenfalls darf sich zum Abschied über Platz Fünf im April freuen. Wenigstens ein gutes Ergebnis für den Ex-Com-Chef von Siemens.