CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im Oktober 2006

17.11.2006

Siemens bietet helfende Hand

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im Oktober 2006.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im Oktober 2006.

Die Situation um ehemalige Angestellte von BenQ entwickelt sich weiter: Die Siemens AG richtete Mitte Oktober eine zentrale Koordinationsstelle für jobsuchende Mitarbeiter des insolventen deutschen Handy-Herstellers ein. In dieser Stelle werden nach Angaben des Unternehmens Bewerber- und Anforderungsprofile der 2000 aktuell in Deutschland offenen Stellen zeitnah zusammengeführt. Im Rahmen des elektronischen Matchings könne dann sehr schnell entschieden werden, wer für die Stellen entsprechend qualifiziert sei. Die Voraussetzungen für das Verfahren seien durch den Insolvenzverwalter Martin Prager geschaffen worden. Danach müssen jobsuchende Mitarbeiter ihr Interesse an einer offenen Stelle bei Siemens zunächst bei der Leitung der Münchener Personalabteilung von BenQ Mobile GmbH & Co OHG bekunden. Diese leite die Anfragen zur Bearbeitung an Siemens weiter. Auf diesem Weg werde das vertraglich festgelegte Abwerbeverbot nicht verletzt. Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge werden mehr als 1000 Mitarbeiter von BenQ Mobile ihren Arbeitsplatz verlieren. Vor allem die Verwaltung sei überbesetzt, aber auch die Produktion müsse dem verringerten Volumen angepasst werden. Deshalb werde erwartet, dass das Unternehmen noch in diesem Monat eine vierstellige Zahl der Beschäftigten freistelle, berichtete das Blatt. Um Kündigungen handele es sich noch nicht. Diese könnten erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ausgesprochen werden. Die Betroffenen würden wie die Weiterbeschäftigten bis Jahresende Insolvenzausfallgeld erhalten. Währenddessen zeigten sich BenQ Angestellte noch immer uneinsichtig gegenüber dem Verhalten des Siemens Vorstands. Sie demonstrierten für eine transparentere Vorgehensweise des Vorstands und stellten auch die Frage, was nach dem Verkauf von BenQ mit Patenten, Markenrechten und Lizenzen passiert war.

Und die Telekom kämpft weiter...

Auch im Oktober kämpfte die Telekom laut Medienberichten weiter um Kunden, Kapital und Image, um das Fortlaufen seiner Kunden zu anderen Kommunikations-Anbietern zu verhindern. Der Wettbewerb hat dem Ex-Monopolisten stärker zugesetzt als bisher erwartet wurde. Hatte es zunächst so ausgesehen, als ob die Telekom nach Sommers Abgang einen Glücksgriff mit ihrem neuen Chef Kai-Uwe Ricke getan hatte, so verschlechterte sich dessen Image nach der überraschenden Gewinnwarnung Anfang August dieses Jahres rapide. Jetzt will der russische Mischkonzern Sistema dem angeschlagenen Großkonzern auf die Beine helfen. Ende Oktober berichteten die Medien über das Angebot Sistemas, als Großaktionär bei der Deutschen Telekom einzusteigen. Im Gegenzug bot Sistema der Telekom eine Beteiligung an seiner Telefonsparte an. Weiteren Berichten zufolge befinden sich die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen noch in den Kinderschuhen, sie könnten auch noch scheitern. Eine diskutierte Variante sehe vor, dass Sistema seine Telekom-Töchter in den Bonner Konzern einbringe. Im Gegenzug erhielte das russische Unternehmen ein T-Aktien-Paket von 10 bis 20 Prozent. Leider wollten sich bis Ende Oktober zu diesem Thema weder die Telekom noch Sistema der Presse gegenüber äußern.