Corporate Express erfüllt Kundenwünsche online

28.08.2002
Von Matthias Ahrens

Das Unternehmen Corporate Express, Tochter des niederländischen Buhrmann-Konzerns, handelt mit Dienstleistungen und Gütern für den Bürobedarf. An 52 Standorten in Deutschland beschäftigt der Anbieter rund 1900 Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart erzielte 2000 einen Umsatz von etwa 960 Millionen Mark. Mit mehr als 26000 Mitarbeitern in 30 Ländern erwirtschaftete der Mutterkonzern einen Umsatz von zirka 18 Milliarden Mark.

Technisch steht Corporate Express also nicht nur vor der Aufgabe, die internen Prozesse zu integrieren; vor allem müssen viele Warenwirtschafts- und Buchhaltungssysteme von Geschäftspartnern, Kunden und Lieferanten sowie nicht einheitlich kommunizierende E-Procurement- und Marktplatzanwendungen unter einen Hut gebracht werden. Corporate Express sowie seine internationalen Tochtergesellschaften setzen verschiedene ERP-Systeme ein: von Baan in Deutschland über SAP in den Niederlanden bis hin zu ASW in Schweden. Um den Datenverkehr überschaubar steuern zu können, haben die IT-Spezialisten im Haus mit der Programmierung von Schnittstellen also genug zu tun.

Die größere Aufgabe besteht jedoch darin, Shop-Systeme von Ariba, Commerce One, Intershop oder SAP-BBP anzubinden und für Marktplätze wie Emaro, Quibiq, T-mart, CC-Chemplorer und andere gleichermaßen offen zu sein. Um die für Lieferanten typischen E-Business-Anforderungen zu erfüllen, müssen elektronische Katalogdaten in unterschiedlichen Formaten wie Pricat, BMEcat und weiteren XML-Derivaten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist zu gewährleisten, dass der automatische Versand und Empfang von Bewegungsdaten wie Bestellungen, Auftragsbestätigungen oder Rechnungen über verschiedene Kommunikationskanäle wie Mail, X.400, FTP oder MQ Series störungsfrei ablaufen kann. Und nicht zuletzt wollen sich Einkäufer der Kunden in Echtzeit online über den Lagerbestand

informieren, was ohne direkten Zugriff auf das ERP-System von Corporate Express unmöglich ist.

Neben der Reduzierung von Prozesskosten erwarten die Entscheider schnellere und schlankere Abläufe. Das alles soll sicher über die Bühne gehen, ohne dass Medienbrüche auftreten. Bestellte vor dem laufenden Projekt ein Kunde diverse Büroartikel über die Web-Seite, wurde der Auftrag zwar automatisch an einen Mitarbeiter weitergeleitet. In das Warenwirtschaftssystem musste die Order jedoch von Hand eingegeben werden. Ein weiterer Sachbearbeiter stand parat, um die Logistik der Lieferung zu organisieren und abzuwickeln.

Inzwischen befindet sich Corporate Express voll auf elektronischem Kurs. 2003 soll das digitale Geschäft mit anderen Unternehmen einen Anteil von 80 Prozent am Gesamtumsatz aufweisen. Bei der Suche nach einer technischen Basis entschieden sich die Verantwortlichen um CIO Kießling und E-Business-Leiter Sven Wachtel für die „Business Integration Suite“ von Seeburger.