Commerzbank startet Single-Sign-on

17.03.2005
Von Christian Zillich

"Um hier Abhilfe zu schaffen, könnte man eine sehr umfangreiche SSO-Komponente vor das Meta-Directory stellen", beschreibt Vorspel die Herausforderung. Diese müsse nicht nur auf das zentrale Verzeichnis zugreifen, sondern Verzweigungen in alle angeschlossenen IT-Systeme umfassen. Derartige Verbindungen zu etablieren sei jedoch mit einem immensen Aufwand verbunden: "Da gerät man schnell in Investitionsbereiche, die im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen - und das steht in keinem Verhältnis zum Nutzen", begründet die IT-Architektin, warum derartige Ansätze für die Commerzbank nicht in Frage kamen.

Anstatt jedoch die Hände in den Schoß zu legen, entschied sich Vorspels Team, mit einer pragmatischen und kostengünstigen Teillösung den Komfort für die Nutzer dennoch deutlich zu erhöhen. Dabei konnte die Architekturexpertin auf die Ergebnisse eines im Jahr 2000 gestarteteten Java-Projekts zurückgreifen. Ihre Abteilung hatte für den unternehmensweiten Java-Einsatz eine Standardarchitektur geschaffen, die gemeinsam mit den verschiedenen IT-Abteilungen der Commerzbank umgesetzt wurde.

Zumindest für alle .NET- und Java-basierenden Anwendungen

"In diesem Rahmen haben wir eine klassische Java Enterprise Architecture hingestellt, die auf dem IBM Websphere Application Server basiert", berichtet Vorspel. Eine Thin-Client-Architektur wurde dabei an die Middleware-, Monitoring- und Security-Systeme der Bank angebunden. Die Host-Anwendungen sind dadurch für die Anwender häufig nicht mehr sichtbar, denn diese greifen über Java- oder Visual-Basic-User-Interfaces darauf zu. Die eigentlichen Transaktionen laufen im Hintergrund und werden über die Middleware angestoßen.