Collax im Test: Keine Angst vor Linux

05.07.2006
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Software oder Appliance

Der Hersteller bietet den Business-Server sowohl als reines Softwarepaket als auch in Kombination verschiedener Appliances an. Die Basis des CBS bildet die hauseigene Linux-Distribution Pynix mit dem stabilen Kernel 2.4.31. Die Installation der Software verläuft wie bei jedem gängigen Linux-System, dem Kernel können die üblichen Boot-Optionen wie "apm=off" zum Deaktivieren des Power-Managements übergeben werden. Zu bemängeln ist hier nur eine Kleinigkeit: Wird beim Booten von der Installations-CD mit der Taste F2 die Sprache auf "Deutsch" gestellt, ändert sich die Tastaturbelegung nicht automatisch auf das hierzulande übliche QWERTZ-Layout, sondern bleibt bei der amerikanischen Voreinstellung. Zudem hat der Hersteller eine Koexistenz mit anderen Betriebssystemen auf dem Server nicht vorgesehen, denn der CBS beansprucht die gesamte Festplatte für sich.

Über einen Assistenten kann der Mail-Server schnell und bequem konfiguriert werden.
Über einen Assistenten kann der Mail-Server schnell und bequem konfiguriert werden.

Nach der Konfiguration des Netzwerks beginnt die Installation. Für den Linux-Insider etwas irritierend ist, dass das Installationsprogramm nicht zur Eingabe eines root-Passworts auffordert. Dies geschieht aber, wenn der CBS erstmals über das Web-Frontend angesprochen wird. Dazu kommt eine sichere HTTPS-Verbindung auf Port 8001 zum Einsatz. Der Administrator benötigt lediglich einen gängigen Browser.

Beim ersten Aufrufen der Oberfläche legt der Systemverwalter neben dem root- auch ein Administrator-Passwort fest. Ein kleiner Schönheitsfehler: Die Passwörter werden beim Anlegen nicht maskiert, sondern sind für jeden zufälligen Betrachter auf dem Bildschirm lesbar.