Cobol in einer serviceorientierten Welt

06.02.2003
Von Thomas Müller

Der Code für die Kommunikation der Java- GUI-Clients mit der Cobol-Geschäftsschicht wurde automatisch generiert, ebenso der Code für Tuxedo und für die Infrastrukturmerkmale wie Interface-Versionierung, Datenkonvertierung und Parameterzuordnung. Die alte „stateful“ Geschäftsschicht wurde in „stateless“ Server für Web Logic übertragen, was Flexibilität bei der Lastverteilung und Ausfallsicherung für die Server gestattete.

Die Bereitstellung für zusätzliche Plattformen einschließlich J2EE/EJB, .NET und Web Services erfordert lediglich die Wahl eines geeigneten Plattform-Adapters. Der gesamte Code wird automatisch generiert. Zusätzliche Arbeiten an der Spezifikation oder am Design sind grundsätzlich nicht erforderlich.

Um die Cobol-Geschäftsfunktionen herum wurden Komponenten-Frames generiert zur Bereitstellung der Operationen und Interfaces. Anstelle der Server mit einem „breiten” Interface, das häufig mehrere 100 K umfasste, offerieren sie mehrere Interfaces und Operationen, die genau nur die Daten zur Verfügung stellen, die tatsächlich gebraucht werden. Fein granulare Interfaces erleichterten die Nutzung der Business Services und ermöglichen eine einfache Integration der Geschäftsfunktionen in neue Technologien wie Web Services und Portale. Die künftige Wartung wird vereinfacht, da generierte Server mehrere Versionen der einzelnen Komponenten-Interfaces unterstützen können.

Da beide Seiten des Interface bekannt waren, wurde der gesamte Code automatisch generiert, ohne dass Änderungen an der bestehenden Geschäftsschicht erforderlich waren. Diese nicht-invasive Herangehensweise bedeutete, dass keinerlei Notwendigkeit bestand, die Geschäftslogik- oder Datenzugriffsschicht zu modifizieren, was zu einer beträchtlichen Einsparung an Zeit und Aufwand führte. Notwendig waren lediglich technisch bedingte Änderungen, die automatisch durchgeführt wurden.

Generative Programmierung entspricht den Erfordernissen des Projekts

Für die erneute Schulung der Mitarbeiter waren keine Kosten budgetiert. Die Java-GUI musste daher 100prozentig kompatibel sein. Dafür wurde ein maßgeschneidertes, mit den standardmäßigen Client-seitigen Proxies integriertes Java-GUI-Framework geschaffen.