BS2000-Anwendung von Strukturzwängen befreit

09.09.2004
Von Berthold Wesseler

Make or buy?

Zugunsten einer Ablösung der bestehen- den Infrastruktur sprachen also drei Gründe: Zum einen wäre die angestrebte Vermarktung der Schadenabwicklung anders nicht umsetzbar gewesen, zum zweiten benötigten auch die Anwender im eigenen Haus eine moderne Bedieneroberfläche, und drittens sollten Nachbarsystemen wie Benutzerverwaltung, Korrespondenz, Vertragsauskunft und Adressen auf Basis offener Standards angebunden werden.

Eine neue Lösung zu kaufen kam nicht in Frage. Produkte des gewünschten Zuschnitts waren am Markt nicht als "Standard" zu haben. Eine Neuanschaffung hätte folglich einen beträchtlichen Anpassungsaufwand bei gleichzeitig hohen Lizenzkosten und Schulungsaufwendungen nach sich gezogen. Gerade wegen des Mangels an fertigen Standardprodukten rechnet sich Deurag-Manager Kutschenreiter gute Vermarktungschancen für die IT-Anwendung aus.

Die Konsequenz hieß Eigenentwicklung. Pate standen dabei zwei unbedingte Forderungen: Die erprobten Geschäftsprozesse der bestehenden Schadenabwicklung sollten abgebildet werden, und die Applikation musste sich einfach auf mandantenspezifische Regelwerke anpassen lassen.

Die Ziele des Projekts

Hier kamen die Reengineering-Experten der CC GmbH, Wiesbaden, ins Spiel. Sie übernahmen die Leitung des Projekts, das mit einer Evaluierungsphase von etwa vier Monaten eingeläutet wurde. Nachdem der Proof of Concept erstellt war, ließen sich die Kernfunktionen in weiteren sechs Monaten verwirklichen. Nach insgesamt 16 Monaten Laufzeit fand das Projekt im Juni 2004 mit der Produkteinführung seinen vorläufigen Abschluss.