3D-Plotter
Allerdings stehen die martialischen Tests erst am Ende des Entwicklungszyklus, denn von den ersten Entwürfen am Rechner bis hierhin ist es ein langer Weg. Eine faszinierende Station ist dabei der 3D-Plotter, der ein Traum jedes Modellbauers sein dürfte. Mit diesem Gerät können erste Entwürfe in ein plastisches dreidimensionales Kunststoffmodell übertragen werden. Es ist schlicht begeisternd, dem 3D-Plotter bei seiner Arbeit zusehen, wenn er etwa aus Computerdaten ein Miniaturfahrrad zaubert, dessen Felgen sich sogar drehen.
Die Entwicklungsarbeit scheint unter dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" zu stehen. So werden Teile, die von Zulieferern gefertigt wurden, mit einem 3D-Scanner auf ihre Maßhaltigkeit untersucht. Zusätzlich prüft eine Software die Materialdicke der Teile. Stellt sie irgendwo zu viel fest, muss das Bauteil zum Abspecken, denn im Kampf um möglichst leichte Smartphones zählt jedes Pölsterchen.
Platinentest
Besonders stolz sind die Bochumer auch auf zwei selbstentwickelte Prüfmaschinen, auf die sie Patente halten. Eine davon prüft automatisch die elektrischen Kontakte. Der Clou dabei: Mit ihrer Eigenkonstruktion können die Bochumer vier Platinen gleichzeitig testen - branchenüblich ist ein Gerät. Ebenfalls in Eigenregie entstand der Roboter zum Dauertest der Handy-Tastatur.
Auf dem Weg zum fertigen Smartphone muss ein neuer Blackberry nicht nur seine materielle Konstitution unter Beweis stellen, sondern auch zeigen, dass er gut sieht. Wie beim Augenarzt wird auch die eingebaute Kamera auf ihr Sehvermögen geprüft.
Von den ersten Plänen über die verschiedenen Tests bis zum fertigen Modell sind derzeit in Bochum 200 Mitarbeiter beschäftigt. Bis 2014 wollen die Kanadier ihre Mannschaft auf 500 Mitarbeiter aufstocken.