Im Jahr 2005 könne die deutsche IuK-Branche insgesamt sogar ein Plus von fünf Prozent schaffen, zeigte sich Berchtold überzeugt. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Bundesregierung die Agenda 2010 zügig und ohne Abstriche umsetze sowie weitere Reformmaßnahmen treffe. Hierzu legte der Bitkom in Berlin ein aktualisiertes Zehn-Punkte-Programm vor, dass die schon bekannten Forderungen des Verbands im Hinblick auf eine geänderte Wachstums-, Beschäftigungs- und Bildungspolitik zusammenfasst und um weitere Punkte ergänzt. Neu ist vor allem das Thema Innovation, das nach Ansicht des Bitkom-Präsidenten bisher aus den Reformdebatten weitgehend ausgeklammert wurde und beispielsweise im Textentwurf der Agenda 2010 als Begriff kein einziges Mal auftauche. Berchtold forderte die Politik auf, das Thema mit Hilfe der IuK-Industrie in das Zentrum aller Reformbemühungen zu stellen und unter anderem eine Vorreiterrolle beim Einsatz neuer IuK-Lösungen zu
übernehmen. Dadurch ließen sich viele öffentliche Dienste, unter anderem das Bildungs- und Gesundheitswesen, effizienter gestalten sowie Kosten in Milliardenhöhe einsparen. "Unsere Vision lautet: Deutschland ist im Jahr 2010 der innovativste Standort weltweit", gab der Bitkom-Frontmann als Devise aus.
E-Government stimuliert den Markt
Inwieweit die deutsche IuK-Industrie 2005 tatsächlich vom Aufschwung getrieben zu neuen Höhenflügen ansetzen wird, bleibt abzuwarten. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder hielt jedenfalls im Gespräch mit der CW die "Zielmarke" von dann fünf Prozent Wachstum für "realistisch". Die Situation sei aufgrund vieler Marktparameter vergleichbar mit den Jahren 1992/93/94, wo die Branche ein "organisches Wachstum" in derselben Größenordnung erzielt habe. Zudem sei der Bitkom optimistisch, dass im kommenden Jahr weitere Maßnahmen im Zuge der Agenda 2010, ein erkennbarer "Schub" im E-Government-Bereich sowie der Start des UMTS-Mobilfunks für eine entsprechende "Marktstimulanz" sorgen werden.