Berater hoffen auf Netweaver-Geschäfte

08.03.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Abseits des Netweaver-Geschäfts dürfen SAP-Systemhäuser weiterhin auf Projekte mit Release-Migrationen hoffen, denn "ein nicht unerheblicher Teil der Anwender muss noch den Wechsel auf die Release-Stände 4.6 und Enterprise bewältigen", berichtete PAC-Analyst Ortwein. Zudem steigt die Nachfrage nach vertikalen Lösungen. Als Indiz für die wachsende Bedeutung von Branchenlösungen wertet Ortwein auch SAPs kürzliche Akquisition von Retek, einem Anbieter von Software für den Handel.

Luft für Preiserhöhungen

Klassische SAP-Projekte mit horizontalen Funktionen etwa für die Personal- und Finanzabteilung gibt es zwar nach wie vor zuhauf, doch sie werden der darbenden IT-Dienstleistungsbranche nicht den erhofften Schwung verleihen. "Wir sehen in unseren Umfagen viele FI- und HR-Projekte", sagte Niehörster, "doch das sind vor allem Vorhaben bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen. Das Gesamtvolumen, abgesehen von Geschäften mit Outsourcing- und Managed-Application-Services, wird für den IT-Markt keine entscheidende Rolle spielen."

Das Projektgeschäft ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft, nun erwarten die Analysten wieder steigende Einnahmen.
Das Projektgeschäft ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft, nun erwarten die Analysten wieder steigende Einnahmen.

Bei der regelmäßigen Befragung von CIOs stieß Raad Consult auf ein erstaunliches Ergebnis: Einerseits drehen die IT-Leiter zwar jeden Cent zweimal um, bevor sie ihn ausgeben, "lieber noch sparen sie ihn", berichtet Niehörster. Andererseits stufen die Anwender die Dienste ihrer Servicelieferanten mittlerweile als preisgünstig ein. "Die durchschnittlichen Zufriedenheitswerte mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis für IT-Dienstleister sind überraschend gut", staunt der Raad-Consult-Chef. Im Vergleich zu früheren Befragungen geben die CIOs ihren IT-Dienstleistern deutlich bessere Noten als in den vergangenen Jahren - ein Indikator für gesunkene Tagessätze. "Damit wäre die Zeit für eine Preiserhöhung eigentlich reif", spekuliert Niehörster. "Das müssten die Dienstleister aber in einer konzertierten Aktion machen, denn die Anwender haben ihren Einkauf erheblich professionalisiert."