Berater hoffen auf Netweaver-Geschäfte

08.03.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
SAPs Integrationsplattform weckt Hoffnungen bei vielen IT-Dienstleistern. Sie spekulieren auf Consulting- und Integrationsaufträge.

Hier lesen Sie ...

  • was sich IT-Berater vom Netweaver-Geschäft erhoffen;

  • welche Bedeutung die Integrationsplattform derzeit für den IT-Servicemarkt hat;

  • welche Projekte im SAP-Umfeld künftig gefragt sind;

  • wie Anwender die Servicepreise bewerten.

Das Projektgeschäft ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft, nun erwarten die Analysten wieder steigende Einnahmen.
Das Projektgeschäft ist in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft, nun erwarten die Analysten wieder steigende Einnahmen.

Das Geschäft mit Beratungs- und -Integrationsdiensten hat sich noch nicht vom Einbruch der vergangenen Jahre erholt, erste Anzeichen deuten aber auf ein Ende des Abschwungs hin: Die Umsätze sollen in diesem Jahr wieder steigen und der Preisverfall ist offenbar gestoppt. "Die Tagessätze haben sich im Consulting-Geschäft stabilisiert", so Antonio Schnieder, CEO Zentral- und Osteuropa des IT-Dienstleisters Capgemini, im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. "Das gilt aber nur bedingt für das IT-Integrationsgeschäft. Dort sinken die Durchschnittspreise nunr noch, weil wir zunehmend Offshore-Kapazitäten einbinden. Die deutschen Tagessätze sind hier auch nicht mehr unter Druck." Befragt nach wichtigen Themen dieses Jahres, fällt dem Capgemini-Manager vornehmlich eines ein: "Alles, was sich um die Integrationsplattform Netweaver rankt, wobei Netweaver ein Synonym für offene Komponententechnik ist. Das ganze Thema steht noch am Anfang der Entwicklung und scheint eine neue Welle zu erzeugen", vermutet Schnieder.

Derzeit taxieren die Marktforscher von Pierre Audoin Consultants (PAC) das Geschäft mit Netweaver-Beratung und -Systemintegration noch als relativ klein, warnen jedoch davor, den Markt zu unterschätzen: "IT-Dienstleister, die heute nicht in das Netweaver-Geschäft einsteigen, verpassen eine große Chance", mahnt Tobias Ortwein, Berater bei PAC, München. "Das derzeit niedrige Marktvolumen wird der Bedeutung des Netweaver-Konzepts nicht gerecht. Außerdem wächst das Geschäft rasant, so dass es schon bald einen erheblichen Umfang erreichen wird." Diese Geschäftsaussichten sind jedoch kaum einem IT-Dienstleister verborgen geblieben, so Ortwein, nahezu alle bedeutenden Service-Provider bereiten sich auf das kommende Geschäft mit Netweaver vor. "Zurzeit läuft vor allem die Schulungsmaschinerie auf Hochtouren, um die Berater auszubilden, die Netweaver künftig einführen sollen. Damit ist aber auch absehbar, dass hier ein hart umkämpfter Markt entsteht."