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Bei einer Millionen Downloads schwimmt der Opera-Chef nach Amerika

22.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die norwegische Softwareschmiede Opera war schon immer für Überraschungen gut. Nun hat der Chef des Browser-Herstellers, Jon von Tetzchner, versprochen, von Norwegen bis nach Amerika zu schwimmen, wenn die seit Dienstag verfügbare Version 8 des Web-Clients innerhalb von vier Tagen (also bis Samstag, den 23. April) eine Millionen mal herunter geladen wurde.

Bisher, so das Unternehmen gegenüber der COMPUTERWOCHE, verzeichnete man innerhalb von zwei Tagen über 600 000 Abrufe. Es dürfte vermutlich bis Montag dauern, bis die Downloads sowohl von Opera.com als auch von anderen Sites ausgezählt sind. Zu beziehen ist der neue Browser nämlich auch von Download.com und anderen Web-Adressen.

Von Tetzchner bestätigte seine Absicht zur Atlantiküberquerung im Schwimmanzug noch einmal gegenüber verschiedenen Zeitungen. Allerdings dürfte der Nordatlantik im April ziemlich kühl sein. Der gebürtige Isländer hat deshalb vor, für eine heiße Schokolade einen Zwischenstopp bei seiner Mutter in seinem Heimatland einzulegen. Wer den Firmenchef schwimmen sehen will: hier geht´s zum Download der deutschen Fassung.

Die Opera-Software wurde in Version 8 um eine Reihe von Detailfunktionen erweitert (Änderungen gegenüber Vorgänger-Releases dokumentiert der Hersteller in den Changelogs). Mit am Auffälligsten ist eine Spracheingabe und -ausgabe, die nach Firmenangaben jedoch eher für andere Endgeräte als den PC konzipiert wurden, etwa für Kiosksysteme, mobilen Devices sowie in Steuerungsmodulen von Fertigungssystemen mit Web-Oberfläche. Mit der Sprachoption lässt sich ohne Maus navigieren. Zudem liest die Software englische Texte vor.

Weniger Ärger beim Drucken

Zu den weniger bekannten Neuerungen zählt eine überarbeitete Druckfunktion: Sie nutzt neuerdings die "Fit-to-Width"-Feature der Rendering-Engine, damit Web-Seiten beim Drucken nicht abgeschnitten werden. Mit Fit-to-Width passt Opera Web-Inhalte an unterschiedliche Display-Formate der Zielgeräte an.

Konkurrenz zu Firefox und Microsoft

Opera 8 steht im Wettbewerb mit der Open-Source-Software "Firefox" von der Mozilla Foundation, wobei beide wiederum mit dem am meisten verbreiteten "Internet Explorer" von Microsoft konkurrieren. Der Softwarekonzern aus Redmond will im Sommer eine überarbeitete Fassung seines mittlerweile arg ergrauten Browsers auf den Markt bringen.

Im Gegensatz zu Mozilla bieten die Norweger eine kostenpflichtige Version des Browsers. Ein weitere Unterschied: Die Software läuft auf zahlreichen mobilen Endgeräten von Nokia, Motorola und Psion. Sie unterstützt neben mobilen Betriebssystemen und Windows unter anderem Linux, Mac OS, OS/2, Solaris und QNX. (fn)