Aufwandsabschätzung für IT-Projekte: Die beste Schätzmethode gibt es nicht

26.06.2007
Von 
IT-Management-Beraterin bei der LEXTA Consultants Group. Sie verantwortet das Beratungsportfolio zum Thema Applikationen, unter anderem die Benchmarking-Methoden für Applikationsbetrieb und -entwicklung.

1. Schätzmethode:

Der Sinn einer Schätzmethode ist, aus den zum Zeitpunkt der Schätzung verfügbaren Informationen eine möglichst realistische Prognose des Aufwands abzuleiten. Eine gute Schätzmethode - und sei es auch nur die "Erfahrung" - hilft dem Schätzer daher, alle vorhandenen und für die Schätzung wichtigen Informationen zu berücksichtigen und daraus plausible Schlüsse auf den Aufwand zu ziehen. In der Regel wird sich eine gute Schätzmethode positiv auf die Schätzgenauigkeit auswirken.

Ein Problem ist, dass die fünf Faktoren sich nicht nur auf die Schätzgenauigkeit auswirken, sondern auch gegenseitig beeinflussen.
Ein Problem ist, dass die fünf Faktoren sich nicht nur auf die Schätzgenauigkeit auswirken, sondern auch gegenseitig beeinflussen.
Foto: Lexta

Negative Auswirkungen entstehen, wenn die Schätzmethode wichtige Informationen nicht berücksichtigt. So kann auch ein erfahrener Schätzer "nicht an alles denken". Hinzu kommt, dass auch die Schätzwerkzeuge nur mit einer beschränkten Anzahl von Parametern arbeiten. Darüber hinaus kann eine Schätzmethode zu falschen Schlüssen aus den verfügbaren Informationen führen, zum Beispiel durch falsche Modellannahmen. Beruht die Schätzmethode auf "Erfahrung", so führen die durch fehlende Systematik bedingten Wissenslücken zu falschen Prognosen. Die Unkenntnis bestimmter Techniken ist hier ein Beispiel unter vielen.

Es ist unbestritten: Die Methode beeinflusst die Genauigkeit der Schätzung. Allerdings nicht ausschließlich, denn die vier übrigen Komponenten tragen ebenfalls zur endgültigen Genauigkeit bei.