Neue Services mit Tool-Unterstützung bauen
Erleichtern soll es die Aris/ESR-Verbindung Anwenderunternehmen vor allem, neue Services zu entwerfen beziehungsweise bestehende SAP-Dienste zu erweitern oder abzuwandeln. Möchte ein SAP-Anwender den Prozess "Sell from Stock" anders gestalten als vom ERP-Hersteller vorgesehen, kann er den Sonderweg in der Aris-Oberfläche fachlich festlegen. Für diese neuen Objekte muss dann ein Softwareexperte die technischen Services bauen. Diese Arbeiten erledigen Programmierer jedoch nicht mit Aris, sondern greifen auf SAP-eigene Werkzeuge wie den "Enterprise Services Builder" zurück. Auf diese Weise erweitert das Unternehmen die Inhalte des ESR um kundenspezifische Ausprägungen. Diese werden in einem eigenen Namensraum abgelegt, um sie von SAP-eigenen Definitionen unterscheiden zu können.
Dieser Ansatz unterscheidet sich deutlich vom bisherigen Prozedere, um ERP-Prozesse anzupassen. Zwar konnte auch schon früher die fachliche Anforderung in Aris beschrieben werden, ihre Implementierung erfolgte jedoch durch Customizing in den Tiefen der ERP-Software und ohne Rückkopplung mit dem Aris-Modell. Im Gegensatz dazu macht nach Angaben von IDS Scheer das neue Produkt Aris for SAP die Einflüsse der Geschäftsprozessmodellierung auf die SAP-Services sichtbar.
Netweaver 7.1 als Basis
Die Verbindung zwischen fachlichen und technischen Services gelingt vor allem deshalb, weil SAP mit Hilfe von Aris-Technik die technischen Services im ESR beschrieben hat. Zudem wird "Netweaver 7.1", die nächste Version der SAP-Plattform, mit einer eingebetteten, abgespeckten Fassung von Aris versehen sein. Diese Funktionen richten sich jedoch an den Softwareexperten und nicht an Business-Analysten, die die fachlichen Services beschreiben. Letztere sollen mit Aris for SAP arbeiten.
Aris for SAP kann direkt auf dem ESR einer SAP-Umgebung agieren. Daneben haben Anwender die Möglichkeit, sich einzelne Objekte des Repository in eine Stand-alone-Variante des IDS-Scheer-Werkzeugs zu laden.