SOA trifft ERP

"Aris for SAP" soll fachliche Services mit Software verbinden

30.05.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Mit Aris neue SAP-Services entwerfen

Laut IDS Scheer ist Aris for SAP auch dafür geeignet, neue Services von SAP mit den bestehenden Geschäftsprozessen des Unternehmens abzugleichen. Über "Enhancement Packages" liefert der Softwarekonzern regelmäßig funktionale Erweiterungen seiner ERP- und Netweaver-Software an die Kunden aus. Diese enthalten auch neue Serviceinhalte für das ESR. Verteilt der ERP-Hersteller beispielsweise über die Erweiterungspakete neue Servicedefinitionen für den Verkaufsprozess, können Aris-Nutzer prüfen, ob und wie diese Funktionen in fachlichen Prozesse passen. Noch befindet sich das neue Aris for SAP für die ESR-Integration in der Entwicklung, soll aber im dritten Quartal 2008 verfügbar sein.

Ohne Verständnis nutzt die SOA-Technik nicht viel

Zwar will IDS Scheer die Technik für die Geschäftsprozessmodellierung liefern, doch muss das Konzept trotz der versprochenen Einfachheit zunächst auch bei den Firmen ankommen. Viele der SAP-Kunden haben im Augenblick damit zu tun, ihre R/3-Systeme durch das aktuelle Produkt ERP 6.0 zu ersetzen. Meistens tauschen die Firmen hier aber nur die Software aus, ohne ihre Prozesse neu aufzulegen beziehungsweise sich bereits mit Netweaver intensiv auseinanderzusetzen. Daher nutzt derzeit nur ein kleiner Kreis von Nutzern die Enterprise-SOA-Konzepte bereits in der Praxis. Deren Zahl dürfte aber stetig zunehmen, da auch der Anteil der SAP-Nutzer mit aktuellen Softwareseleases steigt.

Ob SOA im SAP-Umfeld ein Erfolg wird, hängt letztlich auch damit zusammen, ob die Ideen sowohl von den Fachbereichen als auch von der IT verstanden werden. Hier liegt offenbar noch Vieles im Argen. Und selbst dann, wenn die Kunden das Verständnis für Service-orientierte Architekturen aufbringen stellt sich die Frage, wie sie sich in den zahlreichen SAP-Services - derzeit sind es 2800 - zurechtfinden sollen. Hier hängt viel davon ab, wie gut der Anwender bestehende Services identifizieren, finden und deren Funktionsumfang begreifen kann.

Mit dem "ERP Quick Check" von der COMPUTERWOCHE in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Prüfung von Software aus Ulm können Anwender den Stand des eigenen ERP-Systems analysieren, Schwachstellen erkennen und Verbesserungspotenzial bestimmen.