"Arbeitszimmer" Systems

11.10.2006
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Die Münchner Messemacher setzen auf eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre statt auf ein Massenspektakel.

Wenn Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München GmbH, an das Jahr 2000 denkt, kommt er ins Schwärmen. Stolze 3246 Aussteller füllten auf dem Höhepunkt der Dotcom-Ära die insgesamt 14 Hallen des neuen Messegeländes in München Riem. Das sei "eine absolute Ausnahme" gewesen, blickt der Messemacher zurück. Damals hätten sogar Zelte aufgestellt werden müssen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Ein Bild, das die Herzen der Veranstalter höher schlagen lässt: Besucher drängen in Massen auf die Systems.
Ein Bild, das die Herzen der Veranstalter höher schlagen lässt: Besucher drängen in Massen auf die Systems.

Im Rekordjahr stürmten 147000 Besucher die Messe - im vergangenen Jahr kamen nur noch 58500. Der Besucherandrang ist seit dem Boomjahr kontinuierlich zurückgegangen. Die Ausstellerzahl dürfte indes im Jubiläumsjahr - die Systems begeht heuer ihren 25. Geburtstag - ähnlich wie im Jahr zuvor zwischen 1200 und 1300 Firmen liegen.

Immobilien nebenan

Trotzdem wird das Messegelände wohl ähnlich gut gefüllt sein wie im Rekordjahr 2000 - aber nur, weil parallel zur Systems die Gewerbeimmobilien-Messe "Expo Real" stattfinden wird. Eine Entscheidung der Münchner Messemacher, über die nicht alle Aussteller glücklich sind, wie Dittrich einräumt. Doch es ging nicht anders: Zur Fußball-WM war das Messegelände von der internationalen Presse in Beschlag genommen worden. Die Immobilienveranstaltung, die normalerweise im Sommer stattfindet, musste daher verschoben werden.

Dittrich zeigt sich im Gespräch mit der computerwoche trotz solcher Widrigkeiten zufrieden mit den Messevorbereitungen. Ob die Systems die Besucherzahl des Vorjahres wieder erreichen werde, vermöge er noch nicht abzuschätzen. Unternehmen kalkulierten ihre Messebesuche heute viel genauer als vor ein paar Jahren. "Früher gingen ganze IT-Abteilungen über die Messe, um sich zu informieren. Das hat sich grundlegend geändert", so der Manager.

Zahl der Firmen ist wichtig

Mittlerweile schickten Firmen nur noch ein bis zwei Personen, um Reisekosten und Aufwand möglichst gering zu halten. Allerdings seien diese Besucher nicht nur hoch qualifiziert, sondern auch entscheidungsbefugt. "Unser Erfolgskriterium ist die Zahl der vertretenen Firmen", so Dittrich. Diese habe in den vergangenen Jahren zugenommen.