Der Grund dafür liegt vor allem in der Tatsache, dass für das Gros der Aufgaben im Maschinenbau - auch auf der IT-Seite - Fachkräfte benötigt werden, die Branchenkenntnisse mitbringen. Und die seien bei Informatikern oft nicht vorhanden. Umgekehrt besäßen Maschinenbauer häufig IT-Kenntnisse, da viele Universitäten Informatik als Nebenfach für Ingenieure anbieten.
Rainer Glatz vom VDMA-Fachverband Software formuliert es so: "Es ist oft einfacher, einem Maschinenbauer IT-Kenntnisse beizubringen, als einen Informatiker in Sachen Maschinenbau zu trimmen." Zudem ginge es häufiger darum, bereits bestehende Branchenlösungen beispielsweise von SAP an die jeweiligen Arbeitsprozesse und Workflows eines Unternehmens anzupassen, als sie komplett neu zu programmieren.
Für diese Aufgaben seien Maschinenbauexperten mit IT-Wissen eher geeignet als reine Programmierer. "Wie in anderen Branchen auch suchen die Anlagenbauer vor allem nach anwendungsorientierten Spezialisten", so Glatz weiter. Die reinen Informatiker seien dagegen in den Softwarehäusern gefragt, die Lösungen für die Branche entwickeln.
SAP-Know-how gefragt
Dass vor allem Schnittstellenwissen und spezielles Anwendungs-Know-how gesucht wird, bestätigt Detlef Pohl, zuständig für die Personalkommunikation bei der Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Neben Mitarbeitern im Hardware- und Softwarebereich speziell für Rechenzentrumstechnik, IT-Support und -Service, Administration und Telekommunikation interessiert sich das Coburger Unternehmen vor allem für SAP-Spezialisten, die die Module Business Information Warehouse (BW) und Product-Lifecycle-Management (PLM) beherrschen und auf ihre Geschäftsprozesse ausrichten können.