Agere weckt Hoffnungen auf billigere WLAN-Handys

24.07.2003
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Trost könnte jedoch bald kein Einzelfall mehr sein, wenn günstigere und vor allem Wifi-kompatible schnurlose IP-Telefone erhältlich sind. Eine Voraussetzung hierfür hat jetzt Agere Systems geschaffen. Das Unternehmen stellte einen neuen Chipsatz vor, der eine kostengünstige mobile Telekommunikation via Internet ermöglichen soll. Für diesen Chipsatz, der aus vier Komponenten besteht, veranschlagt Agere in Musterstückzahlen einen Verkaufspreis von 30 Dollar. Der Clou ist dabei weniger die Unterbringung von Funkradio, Media Access Controller, I/O-Funktionen sowie Sound-Chip auf lediglich vier Bausteinen, sondern die angestrebte Kompatibilität. So ist der Agere-Chipsatz Wifi-kompatibel und nicht wie bisherige IP-Funktelefone nur in einem Funkstandard nutzbar.

Zu den wenigen Herstellern, die bereits WLAN-Handys im Programm haben, zählt Symbol Technologies.

Glaubt man dem Hersteller, sind kommende WLAN-Telefone in Funknetzen einsetzbar, die den Standards 802.11 a, b und g entsprechen. Zudem sei die Lösung bereits WPA-(Wifi Protected Access-)zertifiziert und biete somit eine höhere Sicherheit als das bislang im WLAN übliche WEP-Verfahren (WEP = Wired Equivalent Privacy). Entsprechende Telefonate sind dadurch schwerer abzuhören. Ferner zeichnet sich der Chipsatz durch einen geringern Stromverbrauch aus und ermöglicht damit sowohl längere Rede- als auch Stand-by-Zeiten als die heute erhältlichen schnurlosen IP-Telefone.

Ein weiterer Schritt, um die Voice-over-Wirelesss-LAN-Mobiltelefone zu verbilligen, ist ein Abkommen zwischen Agere und NTT-ME Corp., Japans größtem Breitband-Service-Provider. Im Zuge dieser Vereinbarung wird Agere die „Universal Plug and Play Software Development Kits“ der Japaner in seine Wireless-IP-Lösung integrieren. Auf dieser Basis, so Agere, sei man künftig in der Lage, den Herstellern von Mobiltelefonen ein Referenzdesign anbieten zu können.

Optimistische Prognosen