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Addio Idylle: Die Telecom Italia, Prodi und der Knackpunkt TIM

19.09.2006

Jetzt hat der bisherige Sonderkommissar des Fußballverbandes, Guido Rossi, das Zepter übernommen - ein Mann für heikle Fälle, der immer dann gerufen wird, wenn es irgendwo brennt. Nach dem Fußball-Skandal in Italien war er im Mai damit beauftragt worden, den "calcio italiano" von Bestechung und Korruption zu befreien. Bei der Telecom wartet ebenfalls keine leichte Aufgabe auf ihn: Der Konzern sitzt auf über 41 Milliarden Euro Schulden. Rossi will nach eigenen Angaben an der Aufspaltung der Telecom Italia festhalten. Jedoch sei der Verkauf der Mobilfunksparte derzeit nicht geplant, betonte er.

Beobachter meinen aber, nur durch eine Veräußerung von TIM - die einen Wert von etwa 35 Milliarden Euro hätte - könnte der Konzern saniert werden. "Kein idyllisches Klima" für den neuen Präsidenten, kommentierten Medien. Immerhin: Einen ersten Schritt in Richtung Ausbau des Breitband-Geschäfts hat das Unternehmen schon gemacht: Am Wochenende gewann die Telecom Italia den Bieterkampf um das Internet-Zugangsgeschäft von AOL Deutschland: Der Konzern übernimmt von der Mutter Time Warner die Sparte für 675 Millionen Euro. (dpa/tc)