Tarifdschungel wird dichter

Abschied von der Handy-Flatrate-Party

03.09.2010

Netzneutralität in Gefahr

Der Online-Riese Google und der amerikanische Telekom-Konzern Verizon wollen sogar noch weiter gehen. Erst vor kurzem schlugen sie in einer gemeinsamen Erklärung vor, dass Netzbetreiber den Verkehr in ihren Netzen je nach Anwendung mit verschiedenen Prioritäten behandeln sollen. Die künftigen intelligenten Netze machen es möglich, dass zum Beispiel Videos schneller durchgeleitet werden als E-Mails.

"Im Mobilfunk kommt der Frage des sinnvollen Verkehrsmanagement eine besondere Bedeutung zu, da die nutzbaren Frequenzen limitiert sind", betont Bitkom-Experte Breul. "Das heißt nicht, dass einzelne Inhalte gesperrt werden sollen." Bestimmte Anwendungen müssten mit einer höheren Priorität behandelt werden. Sonst müssten die Netzbetreiber gigantische Überkapazitäten aufbauen. "Das wäre so, als würden von vorne herein alle Autobahnen in Deutschland auf einen gleichzeitigen Start der Sommerferien in allen Bundesländern ausgelegt."

Den Vorwurf, die Meinungsfreiheit einzuschränken und das Internet kontrollieren zu wollen, weisen die Netzbetreiber hingegen von sich. "Wir sind als Netzbetreiber nicht dazu da, die Vielfalt des Internets einzuschränken", sagt Vodafone-Chef Fritz Joussen. "Das halte ich für einen Irrweg." (dpa/mb)