"Power-Sauger" werden ausgebremst
"Im Moment gibt es im Mobilfunk keine Differenzierung der Tarife nach Geschwindigkeit oder Technologien wie zum Beispiel bei Festnetz-Breitbandanschlüssen zwischen einfachem DSL, VDSL und Glasfaser", erklärt Bitkom-Experte Manfred Breul. Sogenannte "Power-Sauger" werden aber je nach Tarif mit Drosselungen in der Geschwindigkeit ab einem bestimmten Volumen gebremst. "Dabei geht es auch um das Wohl der anderen Kunden. Denn in einer Mobilfunkzelle gibt es nun einmal nur eine bestimmte Netzkapazität."
"Es ist absolut marktgerecht, dass man von einem Kunden für eine höhere Bandbreite einen höheren Preis verlangt", findet Christian Illek, Marketing-Chef der Deutschen Telekom. "Was wir mit dem Aufbrechen der Netzneutralität nicht erreichen sollten, ist, dass wir normale Standardkunden schlechter behandeln." Höhere Preise für Premium-Angebote findet Illek hingegen in Ordnung.
Wie das aussehen könnte, macht der Mobilfunkanbieter Vodafone auf der IFA (bis 8. September) vor. Für Breitbandverbindungen über den neuen Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) sollen Kunden zwischen von 40 und 70 Euro zahlen - je nach dem wie schnell die Leitung ist. LTE soll künftig in Regionen, wo es noch kein DSL gibt, als regulärer Breitbandanschluss verkauft werden. Erste Verbindungen planen die Netzbetreiber in wenigen Gebieten bis Ende des Jahres.