Alles zum Lizenz-Management

10 Tipps zum Umgang mit Lizenzen

30.03.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

So lizenzieren Sie korrekt

4. Achten Sie auf korrekte Lizenzierung

Die hohe Kunst besteht darin, die für die jeweilige Unternehmenssituation beste Lizenzform zu wählen. Das sei nicht immer die mit dem günstigsten Preis, mahnt Aagon - und nennt dazu ein Beispiel: Bei Microsoft Office- seien manche Unternehmen versucht, statt einer Volumenlizen die günstigeren Home&Business-Lizenzen zu kaufen.

Dabei übersähen sie aber häufig die Einschränkungen. Diese Lizenzform bedeutet, dass es einen Lizenzschlüssel pro Installation gibt, und die Software von dem jeweiligen Datenträger installiert werden muss. Explizit untersagt ist eine automatische Softwareverteilung mit einem Unternehmensschlüssel, wie sie in vielen Unternehmen gang und gäbe ist. Die IT-Administration muss also alle Lizenzschlüssel dokumentieren und gemeinsam mit den Datenträgern archivieren. Der Mehraufwand macht den günstigeren Einkaufspreis schnell zunichte.

5. Integrieren Sie das Lizenz- in das Client-Management

Zu einem einheitlichen Prozess für die Beschaffung gehört auch ein zentral gesteuerter Prozess für die Installation. Der lässt sich am besten mit einem professionellen Client-Management-System (CMS) umsetzen. Dessen Inventarisierungsfunktion liefert regelmäßig aktuelle Daten über jede im Unternehmen installierte Software, die das Lizenz-Management dann in Form einer Lizenzbilanz oder eines Compliance-Checks mit den hinterlegten Lizenzpaketen abgleichen kann.

Getrennte Systeme für Inventarisierung, Softwareverteilung und Lizenz-Management hingegen ziehen zwangsläufig Reibungsverluste, redundante oder fehlende Daten und administrativen Mehraufwand nach sich. Wichtig ist jedoch, dass das CMS auch mobile und externe Geräte wie Notebooks oder Heimarbeitsplätze erfasst.

6. Weisen Sie Open-Source- und Gebrauchtsoftware gesondert aus

Der Einsatz von Open-Source-Software oder Shareware in Unternehmen kann durchaus kostenpflichtig sein. Unternehmen, die beispielsweise die Datenbank MySQL einsetzen, vergessen häufig, dass hierfür im kommerziellen Umfeld eine Lizenzpflicht besteht. Der Lizenz-Manager muss deshalb auch die Lizenzbedingungen von Open-Source-Software prüfen und ausweisen. Ähnliches gilt für gebrauchte Software: Auch hier empfiehlt es sich, die Lizenzen gesondert auszuweisen - zumal die Rechtslage noch unklar ist. So lässt sich das Risiko einer potentiellen Nachlizenzierung besser bewerten.

7. Bewahren Sie Lizenznachweise und Datenträger sicher auf

Im Büro des Anwenders oder gar in dessen Home Office haben Lizenznachweise und Datenträger nichts verloren, konstatiert Aagon. Alle mit einer Lizenz verbundenen Unterlagen sollten zentral und an einem sicheren, feuergeschützten Ort aufbewahrt werden, zu dem nur autorisierte Personen Zugang haben.

Auch wenn es altmodisch klingt: Alle Datenträger und Lizenzschlüssel sowie weitere Nachweise über die Beschaffung von Software, etwa Rechnungskopien, müssen in Papierform hinterlegt sein. Das heißt nicht, dass diese Dokumente nicht für einen schnellen Zugriff zusätzlich digitalisiert und im CMS bei den jeweiligen Lizenzpaketen gespeichert sein sollten.