Trotz vieler Spekulationen ist faktisch noch recht wenig über das Innenleben und die Produktstrategie für Google Chrome OS bekannt. Google hat jedoch versprochen, dies im Lauf des Sommers nachzuholen. Bis dahin bleiben viele Fragen. Die Kollegen der "PC World" haben versucht, einige davon zu beantworten:
Was ist Google Chrome OS?
Es handelt sich um ein in der Entwicklung befindliches, auf einem Linux-Kernel basierendes Betriebssystem von Google. Es soll insbesondere für den Betrieb von Internet-Anwendungen geeignet sein und eine schnelle und intuitive Benutzeroberfläche bieten, die den bereits verfügbaren Chrome-Browser verwendet (Lesen Sie hier mehr zur Rivalität zwischen Google und Microsoft).
Wer soll Google Chrome OS einsetzen?
Chrome OS ist laut Google zunächst für Netbooks gedacht, soll sich aber künftig auch auf anderen Rechner bis hin zum traditionellen Desktop-Client verwenden lassen. Google Chrome OS soll sowohl auf x86- als auch ARM-Prozessoren laufen. Daher scheint es wahrscheinlich, dass das Betriebssystem auf den meisten Computern laufen kann und auch auf einigen mobilen Clients zum Einsatz kommen könnte.
Wie wird Google Chrome OS aussehen?
Das ist noch unbekannt, aber es gibt schon ein paar Hinweise: Google hat erklärt, dass Chrome OS eine Version des Chrome-Browsers verwendet und ein "neues Fenstersystem" (engl. "windowing system") verwendet. Es ist daher möglich, dass sich Chrome OS dem Benutzer als typische Browser-Oberfläche kombiniert mit einem ganzen Schwung an häufig verwendeten Online-Anwendungen präsentiert (offenbar sind erste Screenhots aufgetaucht).
Was wird aus dem Desktop?
Bislang weiß nur Google, wie der Desktop von Chrome OS aussehen wird und ob es einen solchen im traditionellen Sinne überhaupt geben wird. Die Versuchung liegt nahe, Chrome OS mit Googles mobilen Betriebssystem Android zu vergleichen. Doch beide haben laut Hersteller nichts miteinander zu tun. Allerdings ist der Linux-Kernel flexibel und vieles denkbar.
Wie steht es um die Sicherheit meines Computers?
Laut Google brauchen sich Anwender im laufenden Betrieb nicht um Viren, Malware und Sicherheits-Updates kümmern. Es ist daher anzunehmen, dass Google die Sicherheitsmechanismen direkt in das Betriebssystem einbettet. Allerdings zeigt die Debatte um die Sicherheit und den Datenschutz im Chrome-Browser, dass es auch bei Chrome OS Grund zu Besorgnis gibt.
Kein Computer ist vor Viren absolut sicher. Was passiert, wenn ein Rechner mit Chrome OS befallen ist?
Gute Frage! Bislang ist Linux weniger von Viren und Malware betroffen als Windows. Doch dies liegt vor allem daran, dass das Open-Source-Betriebssystem seltener Ziel von Attacken ist. Chrome OS wird Linux zu mehr Popularität verhelfen und damit natürlich mehr Virenschreiber auf dumme Ideen bringen. Bislang ist nicht bekannt, welche Sicherheitsmaßnahmen greifen könnten, wenn ein Rechner mit Google Chrome OS von Schadsoftware befallen ist.
- Google Chrome als Standard-Browser
Im Gegensatz zur Konkurrenz verzichtet Google darauf, den eigenen Browser gleich bei der Installation als Standard anzupreisen. Der Benutzer kann diese Option nachträglich in den Einstellungen aktivieren. - Chrome Standardsuchmaschine
Wie der Internet Explorer 8 erlaubt Chrome gleich nach der Installation, die standardmäßig genutzte Suchmaschine zu ändern. - Chrome Omnibox
Die Omnibox ist die Schaltzentrale des Browsers. Beginnt der Anwender mit dem Eintippen eines Begriffs oder einer URL, dann konsultiert der Browser das Backend von Google, um passende Seiten vorzuschlagen.