Wie man Datenmengen clever jongliert

19.09.2006
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Wie sich kostengünstige SATA-Festplatten auch für die Speicherung von unternehmenskritischen Daten einsetzen lassen zeigt Pillar Data Systems aus dem kalifornischen San Jose. Die Company hat mit ihren "Axiom"-Systemen universelle Arrays konzipiert: Sie taugen für File- und Blockdaten, beherbergen sämtliche Speicherklassen auf einer Plattform, kommen mit einer Verwaltungsschnittstelle aus und lassen sich mit nur einer Softwarelizenz betreiben. Die angebotenen drei Speicherklassen (Tier 1 bis 3) erzeugen die Axiom-Systeme dadurch, dass sie die SATA-Festplatten auf unterschiedlichen Stellen beschreiben: Tier-1-Daten kommen auf die äußeren Spuren der Plattenoberfläche, Tier-2-Daten in den mittleren Bereich, und weniger wichtige Tier-3-Informationen werden auf den inneren Spuren abgelegt.

Diwe Fachmesse Storage Networking World zog in diesem Jahr um 50 Prozent mehr Besucher an als 2005. Foto: Staudner & Staudner
Diwe Fachmesse Storage Networking World zog in diesem Jahr um 50 Prozent mehr Besucher an als 2005. Foto: Staudner & Staudner

Die Axiom-Speicher bestehen aus drei verschiedenen Hardwarebausteinen: Der "Pilot Policy Controller" übernimmt die Verwaltung der Systeme. Der zweite Baustein ist der "Slammer Storage Controller", der für die Virtualisierung des Speicherpools zuständig ist. Er kann einen SAN- oder einen NAS-Controller enthalten und kommt mit einem Cache-Speicher, der bis zu 24 GB groß sein kann. Die "Brick Storage Enclosures" stellen die Speicherkapazität bereit. Sie können SATA und FC-Festplatten enthalten. Das im Jahr 2001 gegründete Unternehmen Pillar Data Systems hat seine deutsche Niederlassung in München.

Grids aus NAS-Speichern

Auf dem Frankfurter Speicher-Event präsentierten sich drei in Deutschland relativ neue Player für NAS-Lösungen: Onstor, 3Par und die israelische Exanet. "Pantera" nennt sich Onstors NAS-Cluster, das sich gut zur Server-Konsolidierung eignen soll. Das kalifornische Unternehmen hat das hauseigene NAS-Gateway "Bobcat" jetzt um Speichermodule erweitert und liefert somit eine NAS-Gesamtlösung. Jon Toor, Vice President of Marketing von Onstor, ist besonders stolz auf die einfache Skalierbarkeit von Pantera: "Sowohl Speicherkapazität als auch Leistung lassen sich durch Hinzufügen von Disk-Erweiterungen und Filer-Knoten steigern." Eine Einstiegskonfiguration mit 6 TB Kapazität soll unter 38000 Euro kosten.

3Par aus dem kalifornischen Fremont bezeichnet das eigene NAS-Design als vernetzte Mesh-Architektur. Der Begriff stammt aus dem High-Performance-Computing, und tatsächlich wurde 3Par 1999 von Ingenieuren aus Suns Server-Gruppe gegründet. Ab sofort ist 3Par auch in Deutschland mit einer eigenen Niederlassung vertreten, die von Michael Speck geleitet wird. Speck, zuvor deutscher Geschäftsführer von Hitachi Data Systems, hat sein Office in Stuttgart eröffnet.

Kosten sparen

3Par bedient mit den Speicher-Servern "E200", "S400" und "S800" Anforderungen für das Highend, etwa Betreiber von Datenzentren oder Storage-Service-Provider. Speck nennt das "Thin Provisioning" als einen der Hauptvorteile von 3Par. Dabei wird der Speicherplatz mittels Virtualisierungstechniken genau an die geschriebene Datenmenge angepasst, muss somit nicht "auf Vorrat" gekauft und bereitgestellt werden. Die Speicherauslastung soll sich so gegenüber herkömmlichen NAS-Architekturen mehr als verdreifachen. Kosten sparen kann der Anwender laut Speck auch deshalb, weil die 3Par-Software so einfach zu bedienen ist, dass keine Services notwendig sind: "Nach einer kurzen Einweisung kann der Administrator das System meist selbständig steuern", wirbt der deutsche Geschäftsführer. Das auf der Speichermesse vorgestellte Mittelklassesystem E200 mit 5 TB Kapazität und Unterstützung von FC- und iSCSI ist ab 55000 Euro zu haben.