Durchbruch für iPad & Co.

Die Tablets drängen ins Business

04.06.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Im Privatkundenmarkt bereits fest etabliert, sollen neue Ideen und Modelle die Rechenflundern auch Unternehmen schmackhaft machen.

Kaum ein IT-Thema hat im vergangenen Jahr für so viel Furore gesorgt wie die Tablets. Nicht ganz unschuldig daran ist sicher Apple-Wundermann Steve Jobs, der mit dem iPad neues Leben in die von Microsoft bereits vor zehn Jahren vorgestellte Produktkategorie brachte. Das Erfolgsrezept: einfache elegante Benutzerführung, schlanke Hardware, ein gewisser Kultstatus sowie Tausende von Apps - und das Ganze zu einem (zumindest für Apple-Produkte) annehmbaren Preis.

Beachtliche Zuwachsraten erwartet

Wie gut die Flachmänner ankommen, demonstrieren die Marktzahlen. Nach Schätzungen von Gartner wurden 2010 weltweit über 19 Millionen Tablets, überwiegend iPads, abgesetzt. Für das laufende Jahr rechnen die Auguren sogar mit 55 Millionen verkauften Tablets - davon könnten 40 bis 45 Millionen von Apple kommen. Es sei das erste Mal in der Geschichte, dass es eine praktikable Alternative zum PC gebe, erklärte Gartner-Analyst Ranjit Atwal gegenüber der Presse den Effekt, dass Tablets allmählich auch den Rechnermarkt bedrohten. Dies betreffe nicht nur Endkunden, so Atwal, auch Unternehmen würden prüfen, für welche Zwecke ein Tablet in Frage komme.

Unterstützung erhält Gartner von Deloitte. Obwohl einige Kritiker Tablets nur als untermotorisiertes Spielzeug für den privaten Medienkonsum sähen, so die Finanzberater in ihrem diesjährigen Branchen-Forecast, würden 2011 schon mehr als ein Viertel aller Tablet-PCs von Unternehmen gekauft. 2012 und später soll der Anteil weiter ansteigen.

Wurde das iPad wie das iPhone zunächst eher von den Chefetagen aus in die Unternehmen hineingetragen, scheinen sich die smarten Rechner in einer zweiten Phase auch in einzelnen Nischen zu etablieren. Für diese These sprechen zumindest erste Projekte wie die Einführung von 1000 iPads im Vertrieb der Deutschen Vermögensberatung. Dank der starken Nachfrage insbesondere von Vertriebsabteilungen und einzelnen vertikalen Märkten, allen voran das Gesundheitswesen, erwartet Deloitte, dass die Nachfrage von Firmen stark wachsen wird.