Blackberry-Hersteller

RIM profitiert vom Smartphone-Boom

17.12.2010
Allen Unkenrufem zum Trotz ist der Blackberry weiter ein Verkaufsschlager.
Der Blackberry "Torch" kombiniert Touchscreen und Hardware-Tastatur.
Der Blackberry "Torch" kombiniert Touchscreen und Hardware-Tastatur.
Foto: Rim/BlackBerry

Die allgemein starke Nachfrage nach Smartphones trieb im dritten Geschäftsquartal (Ende November) den Umsatz des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM) um 40 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Dollar (4,2 Milliarden Euro) nach oben. Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 911 Millionen Dollar zu.

Co-Konzernchef Jim Balsillie sprach am Donnerstag von "Rekordzahlen". Auch die Anleger waren erfreut; mit einem derart starken Abschneiden hatten sie nicht gerechnet. Die Aktie stieg nachbörslich um drei Prozent.

Einige Experten sehen im Blackberry ein Auslaufmodell. Gegenüber dem Apple iPhone und den Android-Smartphones unterschiedlichster Hersteller hat der Klassiker unter den multifunktionalen Mobiltelefonen in der Tat beständig an Boden verloren. Da jedoch der gesamte Markt wächst, verdient RIM weiterhin gutes Geld.

Im laufenden vierten Geschäftsquartal rechnet das Management mit einem steigenden Umsatz von 5,5 Milliarden bis 5,7 Milliarden Dollar. Auch der Gewinn soll zulegen. RIM nimmt verstärkt mittelständische Firmen und Privatanwender ins Visier. Ursprünglich galt das Blackberry als Statussymbol der Manager in Konzernen.

Das Blackberry genießt besonders unter E-Mail-Vielschreibern einen hervorragenden Ruf wegen seiner Hardware-Tastatur. Die Kunden verlangen jedoch verstärkt nach berührungsempfindlichen Bildschirmen. Blackberry hat nach und nach ebenfalls solche Modelle auf den Markt gebracht.

In den vergangenen drei Monaten hat RIM 14,2 Millionen Geräte ausgeliefert und liegt damit etwa auf Augenhöhe mit Apples iPhone. Früher hatte RIM deutlich die Nase vorn. Insgesamt nutzen 55 Millionen Menschen den speziellen Blackberry-E-Mail-Dienst - 5,1 Millionen mehr als im Quartal zuvor.

RIM tritt mit einem eigenen Tablet-Computer namens "Playbook" nun in direkte Konkurrenz zu Apples iPad. Das Gerät kommt aber erst Anfang nächsten Jahres auf den Markt. Damit verpasst RIM das wichtige Jahresend- und Weihnachtsgeschäft. (dpa/tc)