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ERP-Anbieter Sage kauft Lizenzen für Olap und Data Marts

24.02.2006
Der ERP-Anbieter Sage Software hat mit dem Business-Intelligence-Spezialisten Timeline eine Lizenzvereinbarung für Technik zum Erzeugen Data-Marts und Olap-Cubes getroffen. Auf diese Weise will das Softwarehaus Patentklagen aus dem Weg gehen.

Wie andere ERP-Anbieter will auch Sage Software vermehrt Business-Intelligence-Funktionen (BI) in seine ERP-, CRM-Produkte einbetten. Das zur Sage Group gehörende Unternehmen verfügt mit "IntelligentApps BI" über eine eigene BI-Plattform. Noch in diesem Jahr will der Hersteller erweiterte Analysefunktionen für das CRM-System "Saleslogix" auf den Markt bringen. Im März soll ein Reporting-Werkzeug namens "Intelligent Reporting" erscheinen, das sich an kleine Firmen richtet. Um diese Pläne nicht durch Patentklagen zu behindern, hat Sage nun Lizenzvereinbarungen mit Timeline getroffen.

Timeline ist dafür bekannt, Softwarefirmen in Patentstreitigkeiten zu verwickeln. Das in Kalifornien beheimatete Softwarehaus entwickelt Windows-basierende Reporting-Software. In die Schlagzeilen kam Timeline vor allem durch einen im Jahr 1999 begonnenen Rechtsstreit mit Microsoft, der im Jahr 2003 gegen den Softwarekonzern aus Redmond entschieden wurde (siehe Höhere Kosten für SQL-Server-Entwickler).

Unternehmen wie Microsoft, Oracle, Cognos, Business Objects, Hyperion Solutions und der amerikanische ERP-Anbieter Lawson Software haben ebenfalls Lizenzen von Timeline erworben. Neben den damit erzielten Einnahmen verdient die Firma anscheinend auch mit den Patentklagen ganz gut. Beispielsweise musste Cognos 1,75 Millionen Dollar zahlen, nachdem der kanadische Business-Intelligence-Spezialist (BI) vor Gericht gegen Timeline unterlag. Derzeit streitet das Unternehmen mit dem Cognos-Konkurrenten Proclarity. (fn)