Best Practices

Wie SOA-Projekte gelingen

18.09.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Der SOA-Experte David Linthicum erklärt, welche Schritte sich beim Aufbau einer Service-orientierten Architektur bewährt haben.

SOA-Vorhaben sind komplex und bergen ein großes Fehlerpotenzial, berichtet der amerikanische Analyst und Berater David Linthicum. Nach seiner Einschätzung scheitert mittlerweile annähernd die Hälfte aller Projekte (siehe auch: Warum SOA-Initiativen schiefgehen). Das Risiko eines Fehlschlags sei in großen Unternehmen und in Behörden besonders hoch. Dennoch haben sich Muster für erfolgreiche SOA-Initiativen herausgebildet, aus denen Anwender lernen können, so seine These. Die wichtigste Lektion aus den bisherigen Praxiserfahrungen: SOA hat ebenso viel mit altbewährten IT-Disziplinen zu tun wie mit neuer Technologie. Als erfolgsentscheidend habe sich ein organisatorischer Wandel erwiesen, der bei den Mitarbeitern beginnt und bis in die Tiefen der diversen technischen Schichten reicht. Diesem Wandel entsprechen Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Die zentrale Ursache für gescheiterte SOA-Projekte liegt im Mangel an qualifizierten Mitarbeitern, argumentiert Linthicum. Das Problem ziehe sich über alle Hierarchieebenen. Entscheidend sei aber nicht die Anzahl der SOA-Experten sondern deren Wissen und Fähigkeiten, den nötigen Wandel voranzutreiben. Unternehmen sollten bei ihren diesbezüglichen Überlegungen ganz oben ansetzen, rät der Analyst unter Verweis auf eine Studie des Beratungshauses Burton Group. Demnach verliefen SOA-Projekte besonders erfolgreich, wenn Sie von einem neu ins Unternehmen gekommenen CIO verfolgt wurden.

Zu den kritischen Erfolgsfaktoren zähle in diesem Zusammenhang generell ein Führungsteam, das Investitionen in die Infrastruktur zu schätzen wisse und deren langfristigen Wert erkenne. Linthicum nennt hier die bekannten Aspekte Agilität und Effizienz. Unterm Strich müsse das Management erkennen, dass SOA nicht billig zu haben sei. Vielmehr gehe es um einen gewaltigen Systemwechsel, der das Entwerfen, Bauen, Einführen und Testen von IT-Systemen radikal verändere. Damit verbunden seien Investitionen in Millionenhöhe und eine ganze Reihe von Teilprojekten, die sich über mehrere Jahre erstreckten. Etliche Unternehmen müssten erkennen, dass sie diese Herausforderungen mit dem vorhandenen Personal nicht stemmen können (siehe auch: Platzt die SOA-Blase?).