Dem "Chaos Report" der Standish Group zufolge haben im vorletzten Jahr 46 Prozent der IT-Vorhaben zumindest teilweise nicht die Wünsche und Anforderungen der Auftraggeber erfüllt. Das dürfte zum großen Teil am mangelhaften Requirements Engineering gelegen haben, versichert Devamani Ott, Projektleiterin an der Fachhochschule (FHS) St. Gallen. Dieser Zusammenhang lasse sich auch durch eine Reihe von Studien belegen.
Besserung ist offenbar nicht in Sicht. Das belegt die brandaktuelle Umfrage des Instituts für Informations- und Prozessmanagement an der FHS. Ihr zufolge ist nur ein Viertel der insgesamt 80 befragten Unternehmen mit seinem Requirements Engineering zufrieden. Aber nur ein Drittel packt das Übel an der Wurzel.
Mit dem Begriff Requirements Engineering können selbst Business-Analysten und Projektleiter in IT und Fachbereichen oft nichts oder wenig anfangen, so Ott, unter deren Leitung die FHS-Studie lief. Auch die deutsche Übersetzung "Anforderungs-Management" habe den Umfrageteilnehmern nicht auf die Sprünge geholfen. Für alle, denen es ebenso ergeht: Requirements Engineering umfasst das Erheben, Dokumentieren, Prüfen und Verwalten der Anforderungen an IT-Lösungen (siehe auch: "Von Beschaffung zu Beratung").