Zeitung: Citigroup will BPO-Geschäft verkaufen

21.05.2007
Die BPO-Einheit ist der Bank offenbar zu teuer.

Die Citigroup will Medienberichten zufolge ihre indische BPO-Unit E-Serve International (ehemals CGS, Citigroup Global Services) verkaufen. Die Entscheidung sei ein Teil des beschlossenen Sparprogramms, meldete die "Times of India" unter Berufung auf eine anonyme Quelle.

Erst kürzlich hatte die Großbank angekündigt, durch einen radikalen IT-Umbau weltweit 17.000 Stellen zu streichen. Rund zehn Milliarden Dollar sollen in den nächsten drei Jahren eingespart werden.

E-Serve International ist auf Geschäftsprozess-Services wie Transaktionsabwicklung und Contact-Center spezialisiert. Das Geschäft läuft recht gut: Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 erzielte die Unit einen Umsatz von umgerechnet 151,6 Millionen Dollar. Der Nettogewinn betrug 17,7 Millionen Dollar.

Damit dürfte es der Citigroup nicht schwer fallen, einen Käufer zu finden. In Frage käme etwa der texanische IT-Dienstleister EDS, der eigenen Angaben zufolge in den kommenden Jahren in vertikalen Märkten wie dem Finanzdienstleistungssektor zukaufen will. Zwischen 1,5 Milliarden und zwei Milliarden Dollar hat EDS-Chef Michael Jordan für diese Pläne zurückgelegt. Abgesehen davon würde das Unternehmen auch von einer stärkeren Präsenz in Indien profitieren.

Auch Capgemini ist ein potenzieller Interessent. Das IT-Beratungshaus hatte mit Kanbay International vergangenen Herbst schon einen indischen Finanzdienstleister erworben. Außerdem baut Capgemini sein BPO-Geschäft aus. Eine entsprechende Akquisition könnte dabei hilfreich sein. (sp)