Citigroup plant radikalen IT-Umbau

13.04.2007
Der Finanzdienstleister will in den kommenden drei Jahren 3,5 Milliarden Dollar an IT-Kosten sparen.

Die IT standardisieren, die Zahl der Datenzentren verringern, mehr Entwicklungsaufgaben ins Ausland vergeben sowie Beschaffung und andere operationale Prozesse zusammenfassen - dank dieser IT-Maßnahmen will der internationale Finanzdienstleister Citigroup in den kommenden drei Jahren insgesamt 3,5 Milliarden Dollar einsparen. Damit trägt die Informatik ein Drittel der Einsparungen von insgesamt 10,4 Milliarden Dollar, die sich der Bankkonzern selbst verordnet hat.

Den Reorganisationsplan für den IT-Betrieb hat die Citicorp schon Ende des vergangenen Jahres vorgestellt. Wie sie darin ankündigte, will sie ihre nach damaligem Stand 52 Rechenzentren bis 2009 auf 29 verringern. Zudem plant sie, die Zahl ihrer IT-Lieferanten zu verringern. Darüber hinaus soll die Anwendungsentwicklung verstärkt ins ferne Ausland vergeben werden. Ein heißer Kandidat dafür wäre Indien, wo die Citigroup bereits eine Organisation für das Geschäftprozess-Outsourcing unterhält (zum Thema Offshore-Auslagerung siehe auch "Deutsche Firmen halten nichts vom Offshoring").

Wieviele IT-Jobs innerhalb der Citicorp durch diese Maßnahmen wegfallen oder ins Ausland transferiert werden, wurde nicht bekannt. Alles in allem will das Unternehmen 17.000 Arbeitsplätze, mithin fünf Prozent der Gesamtbelegschaft, abbauen und 9500 Back-Office-Funktionen in Niedriglohnländer verschieben.

Allein die Reorganisation der IT soll der Bank in diesem Jahr ein Plus von 400 Millionen Dollar auf der Habenseite einbringen. Für das kommende Jahr sind Einsparungen von 1,1 Milliarden Dollar geplant, für 2009 rund zwei Milliarden. (qua)