Test: Microsofts OneCare ist Schlusslicht

05.03.2007
Bei einem aktuellen Vergleichtest von Anti-Malware-Programmen landete Microsofts PC-Sicherheitslösung "Windows Live OneCare" auf dem letzten Platz.

In einem Test von AV Comparative lieferte Microsofts Windows Live OneCare unter insgesamt 17 Antivirenprogrammen das mit einigem Abstand schlechteste Ergebnis. Der österreichische Antivirenforscher testet bekannte Anti-Malware-Produkte in regelmäßigen Abständen gegen eine dynamische Liste von nahezu einer halben Million Schadprogramme und veröffentlicht die Ergebnisse im Vierteljahresrhythmus.

Den aktuellen Ergebnissen zufolge erkannte OneCare im Schnitt lediglich 82,4 Prozent der auf die Testkandidaten angesetzten Malware. Im Vergleich dazu spürte das nächst schlechtere Programm, "Dr. Web" des gleichnamigen Anbieters, 89,3 Prozent der digitalen Schädlinge auf, während die Erkennungsrate bei den übrigen 15 Testkandidaten zwischen 92 und 99,5 Prozent lag.

Den ersten Platz im AV-Comparative-Ranking belegt das "AntiVirusKit" (AVK) von G Data Security mit 99,45 Prozent. Auf Rang zwei landete AECs "TrustPort AV" mit 99,36 Prozent, gefolgt von Aviras "AntiVir PE Premium" (98,85 Prozent) sowie Kaspersky Labs "Kaspersky AV", Microworlds "eScan Anti-Virus" und F-Secures "Anti-Virus" mit jeweils 97,9 Prozent. Bekanntere Produkte wie McAfees "VirusScan" und Symantecs "Norton Anti-Virus" identifizierten 91,6 beziehungsweise 96,8 Prozent der Malware.

Neben einem Cocktail unter anderem aus Windows- und Macro-Viren, Würmern, Rootkits, Trojanern, Dialern und Spyware wurde jedes Antivirenprogramm auch polymorphen Viren ausgesetzt. Diese Schädlingsspezies generiert eine Vielzahl von Varianten ihrer selbst, was ihre Erkennung drastisch erschwert und somit Anhaltspunkte zur Flexibilität eines Anti-Malware-Programms liefern soll. Den österreichischen Testern zufolge schnitt Microsofts OneCare auch in dieser Disziplin eher bescheiden ab. Demnach hat es lediglich vier von insgesamt zwölf dieser in verschiedenen Formen auftretenden Schädlinge erkannt, während die Mehrheit der Programme zwischen sechs und zwölf solcher Viren aufgespürt haben soll. Letzteres schafften laut Test allerdings nur zwei Kandidaten: Symantecs Norton AntiVirus und ESETs Antivirenprogramm "NOD32 Anti-Virus".

Bei dem aktuellen Report von AV Comparatives handelt es sich nicht um die erste Untersuchung, die einem Sicherheitsprogramm der Gates-Company schlechte Noten verpasst hat. Erst kürzlich hatte die australische Security-Firma PC-Tools Resultate veröffentlicht, nach denen Microsofts Anti-Spyware-Tool "Windows Defender" lediglich zwischen 46 und 53 Prozent an Spyware identifiziert haben soll. (kf)