In den letzten Jahren hat sich in der IT ein neues Berufsbild - analog zur Architektur im 19. Jahrhundert - herauskristallisiert: das des IT-Architekten, der den ausführenden Gewerken einen Planungs- und Orientierungsrahmen vorgibt, anhand dessen sich hochkomplexe IT-Projekte erfolgreich realisieren lassen.
Um den Anforderungen dieser neuen Disziplin zu begegnen, mussten Informatiker, wie ehemals die Baumeister, ihr Spezialwissen mehr und mehr ausweiten und sich zudem umfangreiche Kenntnisse hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Belange aneignen. Sie mussten Strukturen über die Grenzen der IT hinaus in ihrer Gesamtheit verstehen, und, als Multiprojektleiter, große Teams in heterogenen fachlichen Zusammensetzungen zu führen lernen.
Der IT-Architekt als Visionär und Zukunftsforscher
Um eine zukunftsfähige IT zu etablieren, muss der IT-Architekt zunächst "eine Vorstellung definieren und eine Strategie entwickeln, die eine möglichst hohe Annäherung der Ist-Architektur an die Vision beziehungsweise Soll-Architektur ermöglicht", so Mathias Müller, Vorstand der Information Systems AG. Der Regensburger IT-Dienstleister hat sich auf IT-Architekturprojekte spezialisiert.
Der Architekt wird nicht nur konzeptionelle Aufgaben wie die Definition und Planung von Infrastrukturen lösen müssen, sondern auch Produktauswahlkriterien für die Beschaffung neuer Soft- oder Hardwarekomponenten festzulegen haben. "Unsere langjährige Erfahrung als Multiprojekt-Manager und Architekten für IT-Großprojekte zeigt uns immer wieder, dass einmal erarbeitete Lösungen oder Architekturvisionen weder statisch noch dauerhaft sind", so der Regensburger Softwareprofi.
Der ständige Abgleich zwischen der Ist- und der Soll-Architektur und der Analyse technischer Neuerungen und Trends hinsichtlich ihrer Standardisierungsfähigkeit gehört zu den größten Herausforderungen, denen sich ein IT-Architekt, gerade auch als externer Berater, stellen muss.