Nach langem Gezerre hat sich Accenture doch noch den größten Auftrag seiner jungen Unternehmensgeschichte gesichert. Der IT-Dienstleister wird im Auftrag der US-amerikanischen Heimatschutzbehörde Department of Homeland Security (DHS) ein System für biometrische Grenzkontrollen einrichten und betreiben. Das Projekt "US Visitor and Immigrant Status Indicator Technology" (US-Visit) ist mit bis zu zehn Milliarden Dollar dotiert, läuft über fünf Jahre und kann um weitere weitere fünf Jahre verlängert werden.
Anfang Juni hatte sich Accenture zwar gegen die Konkurrenz von CSC und Lockheed Martin durchgesetzt, doch vor allem die US-amerikanischen Demokraten rannten Sturm gegen diese Entscheidung. Und sie hatten zunächst Erfolg: Das Repräsentantenhaus genehmigte das Gesamtbudget für Maßnahmen zur Stärkung der inneren Sicherheit in Höhe von 32 Milliarden Dollar nur unter der Auflage, dass der Großauftrag für das Grenzkontrollsystem nicht an ein Unternehmen mit Hauptsitz außerhalb der USA vergeben wird . Das von Accenture geführte Konsortium "Smart Border Alliance" war damit vorerst aus dem Rennen.
Steuern gespart, Auftrag riskiert
Seit sich Accenture im Jahr 2001 unter eigenem Namen von der einstigen Muttergesellschaft Andersen Consulting losgesagt hat, firmiert die Zentrale offiziell auf den Bermudas. Auf diese Weise spart der Dienstleister zwar Steuern, gefährdet aber das zunehmend wichtige Geschäft mit Regierungsaufträgen. Die Operating Group Government weist seit 2001 Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent auf und trägt mittlerweile knapp 15 Prozent zum Gesamtgeschäft bei.