Kleiner und teurer - auch besser als das iPad?

Samsung Galaxy Tab P1000

19.11.2010
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Apple iPad wies bis jetzt alle Herausforderer locker in die Schranken. Nun tritt das Samsung Galaxy Tab an. Kann das 7-Zoll-Tablet das iPad angreifen?

Das Samsung Galaxy Tab ist kleiner und leichter als Apples iPad: Man kann es daher besser auch im Stehen oder während des Gehens mit einer Hand halten und mit der anderen bedienen. In die Hemd- oder Hosentasche passt es aber nicht mehr bequem hinein, denn es ist kaum kleiner als eine DVD-Verpackung.
Das Kunststoffgehäuse des Galaxy Tab sieht wertig aus und fühlt sich gut an: Selbst wenn man das Galaxy Tab kräftig drückt, knarzt und knirscht es nicht. Die Rückseite des Galaxy Tab strahlt in hellem, aber fleckenanfälligem Weiß.

Ausstattung
Das Galaxy Tab hat nur 16 GB Speicher, so viel wie das kleinste iPad-Modell. Den internen Speicher kann man mit einer Micro-SD-Karte erweitern. Samsung legt allerdings keine bei. Eine USB-Buchse hat das Galaxy Tab nicht: Das mitgelieferte USB-Kabel passt aber in den Dockinganschluss des Tablet-PCs. So kann man ihn mit dem PC verbinden und Daten übertragen. Denn im Explorer tauchen sowohl der interne Speicher wie auch eine eingelegte Speicherkarte als Massenspeicher auf. In diesem Modus kann man aber keine Dateien auf das Galaxy Tab übertragen, die größer als 4 GB sind. Will man beispielsweise HD-Filme auf dem Tablet-PC speichern, muss man zur Samsung-Software Kies greifen, die man kostenlos herunterladen kann: Kies wird auf einem PC installiert und rechnet die Filme, die man aufs Galaxy Tab übertragen will, ins MP4-Format und auf eine geringere Auflösung um. Das dauert je nach Leistungsfähigkeit des PCs einige Zeit. Der Akku lässt sich allerdings per USB-Anschluss nicht aufladen. Dazu muss das USB-Kabel ins mitgelieferte Netzteil und dieses an die Steckdose.

Telefonieren kann man auch mit dem Galaxy Tab, sofern eine SIM-Karte im Gerät steckt. Dazu nutzt man am besten das mitgelieferte Kabel-Headset. Ins mobile Datennetz gelangt man per HSPA (maximal 7,2 MBit Download, 5,76 MBit Upload). Außerdem bietet das Samsung Galaxy Tab 11n-WLAN und Bluetooth 3.0.

Außerdem besitzt das Galaxy Tab eine Kamera mit 3 Megapixel für Schnappschüsse sowie eine Internetkamera für Videotelefonate.
Installierte Apps lassen sich auf fünf Startbildschirme verteilen, zwischen denen man per Fingerwischer blättert. Auf der ersten Seite hat Samsung einen Task-Manager installiert: Er zeigt die aktiven Apps und ihren Speicherverbrauch an. So kann man bequem einzelne Anwendungen schließen.

Software
Das Galaxy Tab bringt die übliche Android-Software-Ausstattung mit. Darüber hinaus ist AllShare installiert: Damit lässt sich das Galaxy Tab, das DLNA-fähig ist, in ein Multimedia-Netzwerk einbinden. Außerdem mit an Bord sind unter anderem ein Dateimanager sowie Thinkfree Office: Mit dieser App kann man Office-Dateien auf dem Tablet-PC anschauen und bearbeiten. Apps kann man sich aus dem Android Market holen, auf den das Samsung Galaxy Tab wie jedes Android-Smartphone zugreifen kann. Samsung hat noch einen Zugang für den eigenen App-Market installiert, in dem sich ausschließlich kostenfrei Angebote finden. In der App Readers Hub kann man nach einer Registrierung Ebooks vom englischen Store Kobo herunterladen. Zeitungen soll man mit der App über den Dienst PressDisplay, Zeitschriften über Zinio bekommen können: Zum Testzeitpunkt funktionierte das auf dem Galaxy Tab aber noch nicht.
Im Test ließen sich alle Apps aus dem Market problemlos installieren, obwohl sie nicht für die hohe Auflösung des Galaxy Tab angepasst sind. Die meisten sahen auch im Fullscreen-Modus gut bis passabel aus.