Zwischen Cobol und Windows LTU setzt bei Buchungssystem auf Client-Server-Konfiguration

29.09.1995

MUENCHEN (CW) - Die Duesseldorfer Fluggesellschaft LTU will zusammen mit ihren fuenf Reiseveranstalter-Toechtern in eine Client-Server- Umgebung migrieren. Geplant ist die klassische Konfiguration aus dem vorhandenen Mainframe fuer die Datenhaltung und den auf PC- Clients ausgelagerten Anwendungen.

Fuer das neue Buchungssystem "Provit" der LTU soll die bislang Mainframe-basierte Cobol-Loesung weiterentwickelt und mit einer grafischen Benutzeroberflaeche fuer Windows-Clients ausgestattet werden. Vorgesehen ist, dass alle 10000 bislang ueber Terminals angeschlossenen Mitarbeiter der Reisebueros bis Mitte 1996 via PCs auf den Duesseldorfer Tandem-Host zugreifen koennen. Um die zeichenorientierte Benutzerschnittstelle fuer das Microsoft-GUI umzusetzen, wurde der Cross-Compiler (Cobol nach C) "CUI" von der Londoner Firma Circa verwendet. Die konvertierten Client- Anwendungen lassen sich so mit der Maus bedienen und durch neue Elemente erweitern.

Auf Multimedia und DTP vorbereitet

Die Windows-Umgebung wurde zudem um die Klassenbibliothek "Ilog Views" ergaenzt, die aufgrund ihrer Ereignisorientierung die Voraussetzung fuer ein einheitliches Hilfesystem und fuer eine zur Laufzeit umschaltbare, mehrsprachige Benutzeroberflaeche bietet. Von der Dortmunder Nexus GmbH wurde dazu die Middleware- Klassenbibliothek "CUI*Views" entwickelt, die fuer alle Dialoge des Cobol-Systems automatisch GUI-Clients generiert. Neben Hifesystem und Mehrsprachigkeit nennt LTU-Projektleiter Michael Krueger weitere Vorteile der neuen DV-Architektur: Auf der Basis von Windows-PCs seien nun auch die Grundlagen fuer Multimedia-Angebote und Electronic Publishing geschaffen.

Als wesentlicher Vorteil dieses Konzepts, das von Nexus in mehreren Projektphasen betreut wird, gilt auch die Entlastung des Mainframes: Von der Tandem-Maschine werden Teile der Anwendungslogik (Requestoren) durch den Circa-Konverter auf die Clients verlagert. Dadurch soll sich die bislang benoetigte Rechenzeit des Hosts um etwa 15 bis 25 Prozent reduzieren.