Ratgeber

Zehn Kardinalfehler der ERP-Auswahl

30.08.2010

2. Keine Organisationsanalyse - keine daraus abgeleiteten Organisationsprozesse

Die Ergebnisse der Organisationsanalyse liefern die wesentlichen Bestandteile des Pflichtenhefts. Ohne diese Analyse fehlen die Prozessabläufe und -Skizzen in dem Detaillierungsgrad, der für die Erstellung eines Pflichtenheftes erforderlich ist.

Bleibt die Organisationsanalyse aus, weiß niemand, wie das künftige System aussehen soll (Soll-Zustand). Somit ist die Firma auf den Übergang in eine neue Organisation nicht vorbereitet.

Die Systemauswahl gerät zum Blindflug, weil die Eckparameter nicht festgelegt werden können, die Beurteilung der Systeme orientiert sich einseitig an den organisatorischen Gegebenheiten, die das Unternehmen gegenwärtig prägen.

Hat das Unternehmen noch kein ERP-System als Ausgangsbasis, müssen die Geschäftsdaten erst noch aufgebaut und verbessert werden. Ohne diese Arbeiten erwachsen dem Anwenderunternehmen erhebliche Probleme bei der Inbetriebnahme.

3. Kein Pflichtenheft, aber "Wünsch-dir-was-Listen"

Das Pflichtenheft fehlt als roter Faden durch das Projekt.

Die benötigte Kernfunktionalität wurde nicht herausgearbeitet.

Die Anwender stellen Anforderungen zusammen, die einem "Gesamtkatalog der Glückseligkeit" entsprechen, aber keinen Bezug zur Realität und zu den tatsächlich für den Betrieb erforderlichen Produkteigenschaften haben.

Das Auswahlverfahren basiert auf einem Katalog von 2000, 3000 oder mehr zusammenhanglosen Fragen.