WLAN schneller machen

WLAN-Geschwindigkeit steigern - so geht´s

10.05.2014
Von Daniel Behrens
Sie sind mit der Geschwindigkeit Ihres WLANs unzufrieden - und zwar insbesondere dann, wenn Sie Dateien drahtlos von einem PC auf einen anderen Rechner übertragen wollen. Für dieses Problem kommen mehrere Ursachen in Betracht, die wir Ihnen im Folgenden samt Lösungverschlägen erläutern.

WLAN-Geschwindigkeit: Empfang verbessern

WLAN-Statusanzeige in Windows 7
WLAN-Statusanzeige in Windows 7

Ein zu schwacher WLAN-Empfang kann Auswirkungen auf die Übertragungsgeschwindigkeit haben. Um die Bruttodatenrate zu erfahren, klicken Sie zum Beispiel unter Windows auf das WLAN-Symbol und dann mit der rechten Maustaste auf das WLAN, mit dem Sie verbunden sind. Aus dem Kontextmenü wählen Sie „Status“. Wenn möglich, bewegen Sie sich mit Ihrem WLAN-Gerät näher an den Router heran.

Wenn die angezeigte Datenrate dadurch steigt, ist die Sache klar: An der Ursprungsposition ist der WLAN-Empfang zu schwach. Um sich die WLAN-Abdeckung Ihrer Wohnung auf einer Karte darstellen zu lassen, nutzen Sie das kostenlose Tool Ekahau Heatmapper. Im Beitrag "Die fünf besten WLAN-Diagnose-Tools " erhalten Sie Tipps zur Bedienung des Programms.

Devolo dLAN 500 WiFi: Ein solches Powerline-Set leitet Daten über das Stromnetz und spannt im gewünschten Raum ein (weiteres) WLAN auf.
Devolo dLAN 500 WiFi: Ein solches Powerline-Set leitet Daten über das Stromnetz und spannt im gewünschten Raum ein (weiteres) WLAN auf.
Foto: Devolo

Abhilfe bei zu schwachem WLAN-Empfang schaffen Sie, indem Sie zum Beispiel die Position des Routers leicht verändern oder ihn an einer höheren Stelle platzieren. Falls das nicht zum Erfolg führt, sollten Sie über den Kauf eines WLAN-Repeaters nachdenken. Diesen stecken Sie auf halber Strecke in eine Steckdose, konfigurieren ihn und haben so auch an entfernteren Orten besseren Empfang. Eine noch bessere Lösung sind Powerline-Adapter, die Daten übers Stromnetz übertragen. Einen Adapter stecken Sie in die Steckdose in der Nähe des Routers und verbinden beide per LAN-Kabel. Den anderen Powerline-Adapter stecken Sie dort in die Steckdose, wo Sie die Netzwerk-Verbindung benötigen. Je nach Modell spannt der zweite Adapter ein zweites WLAN auf und/oder verfügt über einen LAN-Anschluss, den Sie mit PC oder Notebook verbinden.

WLAN schneller machen: Freien Kanal suchen

Die WLAN-Frequenzbänder sind in einzelne Kanäle eingeteilt. Normalerweise sucht sich der Router automatisch den Kanal aus, der am wenigsten ausgelastet ist. Das funktioniert aber nicht immer zuverlässig. Die Freeware Inssider zeigt Ihnen an, auf welchen Kanälen die WLANs aus der Nachbarschaft funken. In der übersichtlichen Liste sind auch drahtlose Netze enthalten, die in der Windows-WLAN-Anzeige nicht erscheinen, weil sie zu schwach sind. In der Spalte „RSSI“ sehen Sie den Wert der empfangenen Signalstärke. Die Werte werden negativ, also mit vorangestelltem Minuszeichen angezeigt.

Klicken Sie auf die Registerkarte „2,4 GHz Channels“ oder „5 GHz Channels“, um eine grafische Darstellung zu erhalten. Der vertikalen Achse lässt sich die Empfangsstärke und der horizontalen Achse der Funkkanal entnehmen. Die einzelnen Funknetze sind inklusive der Nachbarkanäle, die von ihnen beeinflusst werden, in das Diagramm eingezeichnet. Um den Funkkanal zu finden, der am geringsten ausgelastet ist, schauen Sie in dem Diagramm, auf welchem Kanal die wenigsten starken WLANs (Leistungspegel zwischen -20 und -80 dBm) eingezeichnet sind. Diesen Kanal stellen Sie in Ihrem Router ein.

Alter WLAN-Standard: Router-Upgrade

Ihr Router und/oder Ihr(e) WLAN-Gerät(e) unterstützen nur den althergebrachten Standard 802.11bg. Hier beträgt die maximale Brutto-Datenrate 54 MBit/s. Die Netto-Datenrate liegt deutlich darunter: mehr als 30 MBit/s sind meistens nicht drin. In der Praxis erreichen Sie möglicherweise sogar nur weniger als 10 MBit/s. Ihr Router und die Clients sollten daher mindestens den n-Standard unterstützen. Hier beträgt die Brutto-Datenrate bei den meisten Geräten bis zu 300 MBit/s. Es gibt auch n-Standard-Geräte, die mit maximal 150 oder 450 MBit/s funken.

Idealerweise sollten alle WLAN-Router und alle drahtlos verbundenen Geräte neben dem 2,4-GHz-Frequenzbereich auch 5 GHz unterstützen. Das ist (noch) deutlich weniger ausgelastet, außerdem sind die dort zu Verfügung stehenden Kanäle weitestgehend überlappungsfrei, während sich bei 2,4 GHz angrenzende Kanäle, wie bereits beschrieben, negativ beeinflussen. Falls einige Ihrer Clients nur auf 2,4 GHz funken und Sie diese nicht austauschen möchten, benötigen Sie einen Dual-Band-Router, der beide Frequenzen gleichzeitig bedient. Wenn Sie nicht aufs Geld schauen müssen, sollten Sie gleich den Kauf eines WLAN-Routers nach neustem ac-Standard mit über 1000 MBit/s erwägen. Weitere Infos hierzu erhalten Sie im Beitrag "Sieben Router mit Gigabit-Tempo im Test".

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)