Um den Anteil des elektronischen Datenaustausch über VAN-Mailboxen kostengünstiger, transparenter und effizienter zu gestalten, entschied sich der weltweit tätige Automobilzulieferer für einen einzigen VAN-Mailbox-Provider.
Mehr als 300 Kunden und etwa 2500 Lieferanten bilden das Kommunikationsnetzwerk der Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen. Mit vielen dieser Partner werden Bestellungen, Lieferabrufe, Lieferscheine und Rechnungen via EDI übermittelt - und das teilweise schon seit zehn Jahren. Aber nicht jedes Partnerunternehmen kann oder will eine direkte Verbindung aufbauen. In diesem Fall kommt ein Value Added Network (VAN) - oder auf deutsch: Mehrwertnetz - zum Einsatz.
Bis 2010 nutzte ZF Friedrichshafen hierfür VANs von verschiedenen Anbietern, darunter Easylink, GXS, Intesa und Sterling Commerce. Sterling wurde vor knapp zwei Jahren Teil des IBM-Konzerns. Um den elektronischen Datenaustausch transparenter, effizienter und preisgünstiger zu gestalten, entschied sich der Automobilzulieferer Ende 2010, für seine 450 nicht direkt angebundenen Partnern über nur noch einen VAN-Provider anzubinden. Die Wahl fiel auf das Sterling B2B Collaboration Network, das Unterstützung für das Automotive-typische Odette File Transfer Protocol (OFTP) bietet und den Sterling Community Development Service integriert.
Was bringt die VAN-Standardisierung?
Laut IBM erleichtert die Standardisierung auf der technischen Seite die Migration von bestehenden Applikationen auf die Integrationsplattform SAP Process Integration. Aus Business-Sicht ermögliche sie einen besseren Überblick über die Geschäftsprozesse mit den externen Partnerunternehmen: "Eine wichtige Funktion ist beispielsweise die Rückverfolgbarkeit über 30 Tage", erläutert Robert Fuchs, Leiter EDI & Process Integration der ZF Friedrichshafen, "so haben wir die Möglichkeit, Kunden- und Lieferantenanfragen, die den Zeitraum betreffen, zu finden und zu bearbeiten".
Vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet hat ZF die anfallenden Kommunikationskosten aufgrund eines unternehmensweit gültigen Flatrate-Modells halbieren können. "Die Gebühr, um von IBM Sterling in die unterschiedlichen Netze unserer Partner zu schalten, fällt deutlich geringer aus als bei den Mitbewerbern, weil uns bestimmte Interconnect-Kosten gar nicht berechnet werden", bestätigt Fuchs.
Im November 2010 wurde das erste Partnerunternehmen auf die neue VAN-Mailbox migriert, das letzte war im Juli 2011 dran. Derzeit sind noch fünf IBM-VAN-Mailboxen in Gebrauch. In den kommenden ein bis zwei Jahren soll daraus eine einzige mit zentaler Sicht auf alle Partnervorgänge werden.