Wie sich der IT-GAU vermeiden lässt

14.04.2005
Von Dirk Heinrich
IT-Ausfälle kosten die Unternehmen viel Geld. Doch vorbeugende Business-Continuity-Strategien werden bislang nur vereinzelt umgesetzt.

Hier lesen Sie ...

  • warum Business Continuity immer wichtiger wird;

  • was nötig ist, um die Geschäftsprozesse am Laufen zu erhalten;

  • welche Methoden und Orientierungspunkte sich bewährt haben.

Viele Unternehmen haben Angst vor dem Ausfall ihrer IT- und TK-Anlagen
Viele Unternehmen haben Angst vor dem Ausfall ihrer IT- und TK-Anlagen

Wenn ein Unternehmen nur knapp einem Computer-GAU entgeht, erfährt die Öffentlichkeit davon selten etwas. Erst wenn ein IT-Crash Geschäftsprozesse stilllegt, die auch die Außenwahrnehmung der Firma berühren, lassen sich die Probleme nicht mehr verheimlichen, müssen auch etwaige finanzielle Schäden eingestanden werden. Einer Studie der Meta Group zufolge belaufen sich beispielsweise die Ausfallkosten in Handels- und Distributionsunternehmen auf über fünf Millionen Euro pro Stunde. Bei der Autorisierung von Bezahlvorgängen mit Kreditkarten summieren sie sich im selben Zeitraum auf rund zwei Millionen Euro.

Unternehmen denken deshalb zunehmend daüber nach, wie sich der Geschäftsbetrieb auch in kritischen Situationen aufrechterhalten lässt. Das Ziel ist, längere Störungen der geschäftskritischen Prozesse - etwa durch Hard- und Softwaredefekte, menschliches Versagen oder gar Katastrophen - zu vermeiden. Bei der Umsetzung solcher Business-Continuity-Strategien sind die Firmen jedoch noch recht zurückhaltend: Nach den Erkenntnissen der Meta Group geben sie hierfür derzeit etwa vier Prozent ihres IT-Budgets aus. Nicht einmal die Hälfte der US-Unternehmen hat nach Angaben der Gartner Group überhaupt schon Pläne für die Wiederherstellung ihrer Kernprozesse nach einer Katastrophe erarbeitet. Noch schlechter sieht es in Europa aus: Nur zehn Prozent der europäischen Firmen mit mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz verfügen laut International Data Corp. (IDC) über entsprechende Konzepte.